HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 16
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FOTO: ISTOCK /CHARLES TAYLOR
Wichtiges für die Stadt und die Metropolregion
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Hamburg spielt noch
Ob Spielhallen, Spielbank oder Sportwettbüros: Was das Glücksspiel angeht, ist Hamburg breit aufgestellt.
Doch insbesondere den 350 Spielhallen in der Hansestadt stehen unruhige Zeiten bevor.
D
as Glücksspielgewerbe ist durchaus ein Wirtschaftsfaktor
in Hamburg. Allein die Automatenunternehmer haben
3000 Mitarbeiter und zahlen laut Hamburger Automaten-
Verband (HAV) jährlich rund 36 Millionen Euro Vergnügungs-
steuer. Auch die Hamburger Spielbank wird von der Stadt zur
Kasse gebeten – und das gleich mehrfach. Neben der Spielbank
abgabe muss sie – falls das Geschäft gut läuft – eine Sonderabgabe
zahlen. Und last, but not least werden aus der Tronc-Abgabe, die
sich aus Trinkgeldern speist, gemeinnützige Projekte finanziert.
Gleichzeitig muss sich die Branche an eine Vielzahl bau-,
ordnungs- und gewerberechtlicher Vorgaben halten. Ob Spiel
verordnung, Glücksspielstaatsvertrag oder Hamburgisches Spiel-
hallengesetz: Stets steht der Schutz vor den Gefahren der Spiel-
sucht im Vordergrund. Das Hamburgische Spielhallengesetz
schreibt daher einen Mindestabstand zwischen einzelnen Spiel-
hallen sowie zwischen Spielhallen und Kinder- und Jugendein
richtungen vor. Welche Hallen mit Ablauf der Übergangsfristen
im kommenden Jahr schließen müssen, ist bisher unklar.
„Für alle Automatenaufsteller, denen bestehende Gewerbe
erlaubnisse entzogen werden, wäre das ein faktisches Berufsver-
bot. So werden Unternehmen vernichtet, die auf geltendem Recht
gegründet wurden“, betont der HAV-Vorsitzende Gundolf Aubke.
Er rechne damit, dass in wenigen Jahren in Hamburg nur noch
etwa 50 Spielhallen übrig sein könnten. Zum Vergleich: Heute