Previous Page  26 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 68 Next Page
Page Background

HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 16 

STANDORT

26

FOTOS: ANDREA LANG

Kreative Küchen

Dünne Suppen, zerkochtes Gemüse, zähes Fleisch –

das muss nicht sein. Kleine Caterer beliefern Unternehmen

mittags mit durchaus ungewöhnlichen Speisen.

P

appige Schrippen, belegt mit Käse

oder Mett, findet man bei Judith

Vogel (37) und Janna Schmidt-Holtz

(33) nicht. Die beiden setzen auf Frische –

in ihren Kaiserwetter-Filialen in der In­

nenstadt und in Ottensen, vor denen mit-

tags Büroangestellte für Suppen, Quark,

Salate und Schwarzbrotstullen Schlange

stehen, und bei  ihrem Catering-Service.

Letzterer ist seit der Gründung des

Unternehmens im Jahr 2009 immer mit­

gewachsen. „30 Prozent trägt das Auslie­

ferungsgeschäft heute zum Umsatz bei“,

sagt Vogel. 2500 Unternehmen zählen zu

ihren Kunden. Das Kaiserwetter-Team be-

liefert sie für Konferenzen oder Feiern un-

ter anderem mit Meetingplatten, Salaten

in Gläsern, Wraps, Mini-Quiches, Cana-

pés und  Lunchpaketen.

Stark nachgefragt wird außerdem der

warme Mittagstisch. Ihn bestellen Firmen,

die keine eigene Kantine haben, ihren Mit-

arbeitern aber dennoch etwas Gutes tun

wollen. Anwaltskanzleien und Reedereien

gehören genauso dazu wie ein Spieleent-

wickler. 600 dieser Mittagessen – von der

Vorspeise bis zumNachtisch – bereiten die

25 Köche  von Kaiserwetter  täglich  zu.

„Wir haben am Anfang selbst in der

Küche gestanden und Stullen geschmiert

und nebenbei das Catering aufgebaut“, er-

innert sich Vogel. Aktuell sind weitere Kai-

serwetter-Filialen in Planung. Und auch

das Catering-Geschäft soll weiter wachsen

–  allerdings nicht  zu  schnell.

„Wir wachsen konservativ“, betont

Vogel. „Aber wir sind gewappnet.“ Was sie

damit meint? Im Fleischgroßmarkt haben

die frühere Event-Managerin Vogel und

die ehemalige Unternehmensberaterin

Schmidt-Holtz auf 450 Quadratmetern

eine neue Küche und Büros bezogen.

Der Markt rund ums Business-Cate-

ring ist hart umkämpft. Betriebe aller Grö-

ßenordnungen wetteifern um Kunden. Es

sind oftmals die kleinen Firmen, die sich

Nischen suchen, um dem Preiskampf aus-

weichen zu können. Sie kochen kreativ

und mit nachhaltigen Produkten; im Um-

gang mit Kunden setzen sie auf individu-

elle Betreuung.

So wie Florian Pabst (39) und Patrick

Gebhardt (43) von Fillet of Soul. Das Res-

taurant an den Deichtorhallen steht für

eine moderne und anspruchsvolle Küche.