HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 16
FRAGE DES MONATS
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FOTOS: FRANZISKA GLÜCK, ANNETT NEUKIRCHEN, SUSAN NIEDERDELLMANN, CHRISTIAN STELLING
Der Senat und die Bezirksverwaltungen haben eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach in den kommenden
vier Jahren 280 Kilometer Fahrradwege gebaut werden sollen. Wir befragten Hamburger Unternehmer dazu.
Welches Verkehrsmittel nutzen Sie für den
täglichen Weg zur Arbeit und warum?
„Da ich nur drei Kilometer von meinem Geschäft
in Poppenbüttel entfernt wohne, nutze ich bei
schönem Wetter gerne das Fahrrad. Ich ärgere
mich aber über die teils ‚verwaisten‘ Radpisten.
Zweige hängen in Kopfhöhe und man muss stän-
dig Schlaglöcher umfahren. Ein-
und Ausfahrten der Anlieger sind
schlecht einzusehen und es be-
steht ständig die Gefahr, von
Anliegern, die auf die Straße
fahren, übersehen und umge-
fahren zu werden. Für eine
wohlhabende Stadt mit
so viel Erholungswert
sollte es doch
möglich sein,
vernünftige
Radwege zu
schaffen.“
Thomas Neukirchen (47),
Geschäftsführer der Fundgiver
Social Marketing GmbH:
„Ich nutze aus ökologischen Grün-
den für Arbeitswege in Hamburg
nur mein Fahrrad, dass ich im so-
zialen Radladen recycle gekauft
habe. Ich begrüße die Initiative
des Senats. Es wäre toll, wenn
Hamburg so radfreundlich werden würde wie Kopenha-
gen. Dafür müsste noch viel mehr getan werden – und
zwar aus ökonomischen Gründen: Hamburg bleibt nur
zukunftsfähig als ‚Green City‘, denn nur die ist lebenswert
und attraktiv für hinzuziehende, jüngere Generationen.“
Martin Werhand (46), Geschäfts
führer der Volkswagen Auto
mobile Hamburg GmbH:
„Aufgrund meiner täglichen Ver-
pflichtungen ist das Auto für mich
die flexibelste, verlässlichste und
komfortabelste Mobilitätslösung.
Außer meinem täglichen Arbeits-
weg vom Wohnort ins Unterneh-
men möchte ich als Geschäftsführer auch regelmäßig alle
sechs Standorte in und um Hamburg besuchen und je-
derzeit mobil sein, wenn sich spontan ein Termin ergibt.“
Klaus-Dieter Floegel (48),
Inhaber von KDF-Consult e. K.:
„Ein Schnellbus bringt mich jeden
Tag entspannt in die Innenstadt
und zurück. Bei jedem Wetter und
Verkehr notiere ich mir kreative,
neue Ideen, verfasse Texte dank
des mobilen Internets oder beant-
worte Kundenanfragen. Der Bus
wird so für mich zum komfortablen, mobilen Büro. Für die
Zukunft sehe ich aber eher autonom fahrende Fahrzeuge
als das (Elektro-)Fahrrad für den allwettertauglichen Busi-
ness-Einsatz und für Kundenbesuche in der City.“
HELLA DREYER (70),
INHABERIN VON
ANNABELL‘S MODE,
GESCHENKE &
GOLFPRÄSENTE
FRAGE DES MONATS
Die veröffentlichten Aussagen sind privater Natur und ihre Auswahl
Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage.