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Diana Mühlberg

diana.muehlberg@hk24.de

Telefon 36138-306

gen Stellen offen lassen“, sagt der Thea­

terchef. So ist die Geschichte des Hauses

für jeden Besucher sichtbar. Die älteste

Malerei stammt noch aus dem Grün­

dungsjahr. Denn wie durch ein Wunder

wurde das Gebäude am Spielbudenplatz

im  Zweiten Weltkrieg  nicht  zerbombt.

Am 30. Mai 1841 fiel der erste Vor­

hang im Urania Theater – so der dama­

lige Name. Daraus wurde dann zunächst

das Actien, später das Varieté Theater. Ab

1895 hieß es – nach seinem Besitzer –

Ernst Drucker Theater. Da der Schauspie­

ler aus einer jüdischen Familie stammte,

erhielt das Theater 1941 auf Wunsch der

Nationalsozialisten seinen bis heute gül­

tigen Namen. Die aktuellen Intendanten

Thomas Collien und Ulrich Waller (60)

erinnern auf besondere Art und Weise an

diese Phase der Geschichte: An der Fas­

sade des Gebäudes steht seit 2005 in gol­

denen Buchstaben der Zusatz „ehemals

Ernst Drucker Theater“.

Seit 13 Jahren führen Collien und

Waller das St. Pauli Theater nun schon

Doch wer große Namen auf seiner

Bühne haben will, kann nicht allzu lang­

fristig denken. „Wir können nur für ein

paar Monate planen und nicht – wie an­

dere Theater – ein bis zwei Jahre im Vo­

raus“, erklärt er. Schließlich wisse man

nie, ob nicht doch noch ein lukratives

Filmangebot kommt. Doch, so Collien,

die Schauspieler schätzen am Theater die

Nähe zum Publikum. Das ist beim Film

nicht gegeben. „Ein Segen ist das, denn

wir könnten uns die Filmgagen einfach

nicht  leisten.“

Aber was zeichnet aus der Sicht des

Intendanten eigentlich eine gute Theater­

vorstellung aus? „Unterhaltsam muss sie

sein, aber sie muss auch schwierige The­

men anschneiden dürfen“, sagt Collien.

Und so geht es beim ersten Stück, dass

nach der Sanierung in seinem Haus auf­

geführt wird, um  die  Flüchtlingskrise.

gemeinsam. Waller sei in dieser Zeit zu

einem engen Freund geworden, erzählt

Collien und ergänzt: „Unsere so unter­

schiedlichen Kompetenzen ergänzen sich

ideal.“ Waller, der Regisseur und Autor,

ist fürs Künstlerische zuständig; Collien

dagegen ist vor allem der Kaufmann, der

zusätzlich eine Konzertagentur leitet. Vor

sieben Jahren haben die beiden außer­

dem das Hansa Varieté Theater am Stein-

damm  übernommen.

„Ich möchte die Tradition pflegen –

ohne mich gegen die Moderne zu stem­

men“, sagt Collien mit Blick auf die neue

Spielzeit. Er legt wie eh und je Wert auf

die Mischung aus klassischen und neuen

Stücken, Kabarett, Comedy und Musik

sowie Nachwuchskünstlern und großen

Namen. Früher standen hier Henry Vahl,

Christa Siems und Freddy Quinn auf der

Bühne, heute sind es zum Beispiel Han­

nelore Hoger und Ben Becker. Für die

jetzt startende Spielzeit haben sich be­

reits Ulrich Tukur, Volker Lechtenbrink

und  Eva Mattes  angekündigt.