FOTO: ULRICH PERREY
W
as Prof. Timo Busch und sein
Doktorand Marcel Richert da
erzählten, konnte Dr. Alexan-
der Tiedtke kaum glauben. In seiner Fir-
ma, der Willy Tiedtke (GmbH & Co.) KG,
soll täglich die Strommenge verbraucht
werden, die 3000 volle Waschmaschinen
benötigen. Allein 1650 Waschmaschi-
nen könnte man mit dem Strom betrei-
ben, der in der Wandsbeker Zentrale ver-
braucht wird. Der Rest verteilt sich auf
die anderen sechs Autohäuser.
Busch ist BWL-Professor an der Uni-
versität Hamburg. Sein Schwerpunkt ist
das Energie- und Umweltmanagement.
Dank einer Kooperation mit der SMAR-
TEN GmbH aus Fuhlsbüttel kann er
solch detaillierte Stromverbräuche auf-
zeigen. SMARTEN-Geschäftsführer Yorck
von Fischer hatte sich an die Innovations
Kontakt Stelle (IKS) Hamburg gewandt,
weil er Hilfe bei der Suche nach wissen-
schaftlichen Partnern zur Validierung
der Ergebnisse seiner Messgeräte benö-
tigte. Außerdem wollte er deren Einsatz
bei der Optimierung von Energie- und
Umweltmanagementsystemen prüfen.
„Da es für mich wichtig ist, aus der
Wissenschaft herauszugehen und unse-
re Expertise für die Wirtschaft nutzbar
zu machen, war ich sofort an einem Aus-
tausch interessiert, als mich die IKS an-
fragte“, so Busch. „In Kooperationen wie
mit Willy Tiedtke und SMARTEN kann
ich verschiedene Aufgaben verbinden.
Durch den Einbezug von Studierenden
wie der Masterandin Silvia Damme kann
ich eine praxisbezogene Ausbildung bie-
ten und zudem Erkenntnisse aus den
Projekten veröffentlichen.“
Ihn interessierte auch, wie die Ein-
führung von Energiemanagementsyste-
men standardisiert werden kann und
effizient möglich ist. „Das Besondere an
diesem Projekt war die Genauigkeit der
Daten, mit denen wir durch SMARTEN
erstmals arbeiten konnten. Wir haben
nicht wie üblich nur auf Stromrechnun-
gen der letzten Jahre zurückgegriffen,
sondern konnten erkennen, wo welches
Gerät wann besonders viel Strom ver-
braucht“, erläutert Busch.
Anhand der Messdaten wurden im
zweiten Schritt bei Willy Tiedtke große
Stromfresser wie die Beleuchtung, die
Katharina Keienburg / Alois Krtil
krtil@iks-hamburg.deTelefon 36138-538
Waschanlage, das Heiz- und Belüftungs-
system und die IT-Ausstattung ausfindig
gemacht. Nach der Priorisierung der Be-
reiche wurden Maßnahmen erarbeitet,
um die Verbräuche zu reduzieren.
„Wir hatten einige Aha-Erlebnisse“,
erzählt Alexander Tiedtke. „So haben wir
gelernt, dass wir durch kurzfristige, un-
komplizierte Lösungen wie den Wechsel
zu LED-Leuchten und die konsequente
Einhaltung eines Abschaltplans über 35
Prozent Strom im Vergleich zum Ver-
brauch vor zwei Jahren sparen können.“
Insgesamt wurde sogar ein Einsparpo-
tenzial von 50 Prozent identifiziert.
Neben der gesteigerten Energieeffi-
zienz durch genaue Verbrauchsanalysen
und Laufzeitoptimierung sollte durch
das Projekt auch der Nachhaltigkeitsge-
danke im Betrieb verankert werden. Da
jeder Beschäftigte Einfluss darauf hat,
wie viel Energie verbraucht wird, war es
dem neu eingesetzten Nachhaltigkeits-
manager wichtig, die Belegschaft mit ins
Boot zu holen. So wurde beispielsweise
ein Vorschlagswesen für Nachhaltigkeit
eingeführt und eine Mitarbeiterbefra-
gung diente als Basis für Schulungen.
„Wir hatten mit tollen, motivierten
Menschen zu tun, die uns unserem Ziel,
ein Energie- und Umweltmanagement
einzuführen sowie eine Zertifizierung
nach DIN EN ISO 50001 zu erhalten, mit
ihrer Expertise und Professionalität nä-
hergebracht haben. Und Spaß hat es
ebenfalls gemacht“, resümiert Tiedtke
die Kooperation mit der Uni. Und die ist
für ihn noch nicht beendet: Aktuell wird
gemeinsam über die Eigenproduktion
von Strom aus erneuerbaren Quellen für
die im Unternehmen genutzten Elektro-
fahrzeuge nachgedacht.
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