hamburger
wirtschaft
02/2016
Illustration: Carina Crenshaw
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I n t e r es sen bünde l n
Engagement
Gutes
tun auf Firmenkosten
Ob für den Sport oder die Kultur, kranke Menschen, Obdachlose, bedürftige
Kinder oder Flüchtlinge: Auf unterschiedlichste Art und Weise setzen sich
Hamburger Unternehmen für das Gemeinwohl ein.
M
anchmal können zwei Worte viel bewir-
ken. „Aufrunden, bitte!“, zum Beispiel. In
immer mehr Geschäften prangen diese Worte
auf Aushängen an den Kassen. Die Idee dahin-
ter ist simpel: Kunden können beim Einkaufen
an der Kasse spenden, indem sie die Summe
auf den nächsthöheren
Zehn-Centbetrag auf-
runden. So werden aus
13,87 Euro mal eben
13,90 Euro und die drei
Cent gehen als Spende
an Projektträger, die sich um von Armut be-
troffene Kinder in Deutschland kümmern.
Es sind nur kleine Beträge, die zusammen-
gerechnet jedoch viel bewirken können: Rund
1,4 Millionen Euro kamen so im vergangenen
Jahr deutschlandweit zusammen. Derzeit neh-
men 12000 Filialen mit 40000 Kassen an
„Deutschland rundet auf“, der Spendenaktion
des früheren Bertelsmann-Musikmanagers
Christian Vater, teil. Darunter sind unter an-
derem die Ketten bonprix, Depot, dodenhof,
Douglas, Görtz, Kaufland, KiK, Netto, Penny,
Reno, SinnLeffers, SportScheck, toom, Witt
Weiden und WMF.
Doch gesellschaftliches Engagement be
schränkt sich nicht auf
große, etablierte Fir-
men. Gerade bei jun-
gen Gründern ist der
Einstieg ins Unterneh-
mertun häufig mit ei-
ner sozialen Komponente verbunden. So sind
in den vergangenen Jahren in Hamburg immer
wieder Firmen entstanden, deren Inhaber
nicht nur Geld verdienen, sondern mit ihrem
Geschäftsmodell auch Gutes tun wollen.
Das ist auch bei der beliya GmbH, einem
Hersteller von Handtaschen, der Fall. „Ver-
schiedene berufliche Projekte, unsere Promo-
tion über Mikrokredite und die Reisen durch
Entwicklungsländer führten uns zu dem Ent-
schluss, dass wir etwas verändern müssen“,
sagt beliya-Geschäftsführerin Annika Busse.
Zusammen mit Andrea Noelle finanziert die
36-Jährige mit einem Teil des Umsatzes pro
verkauftem Produkt Kindern in Afrika den
Besuch einer Schule.
Die beiden folgen damit einer Unterneh-
mensphilosophie, die allgemein als Corporate
Social Responsibility (CSR) bekannt ist. Dabei
handelt es sich laut dem Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
wicklung um ein Bekenntnis der Privatwirt-
schaft zur sozial und ökologisch verantwor-
tungsvollen Unternehmensführung. Dahinter
steckt die Einsicht, dass jeder Unternehmer –
auch wenn er ausschließlich aus reinem Eigen
nutz handelt – mit seinem Tun Auswirkungen
auf die gesamte Gesellschaft hat – und zwar
nicht nur, wenn er mit der Entlassung hunder-
ter Angestellter droht.
Es gibt zahlreiche Bei-
spiele dafür, wie große
und kleine Unterneh-
men sich im In- und
CSR ist ein Bekenntnis zur sozial
und ökologisch verantwortungsvollen
Unternehmensführung