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steht eine Holzkiste mit Sand, Erde, Stei-

nen und einem Baumstamm. Und in Kof-

fern, Plastikkisten und auf Regalen lagert

allerhand Kleinkram – von der Taschen-

lampe über Schlüsselbänder und ein Ther-

mostat bis hin zum Spanngurt und Über-

raschungsei-Verpackungen.

Langenbach sammelt alles, was er ir-

gendwie zumKlingen bringen kann. Denn

HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 16 

MACHER

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FOTOS: STEFAN MALZKORN

Knarzende Türen hier, trabende Pferde dort. Und selbst das Häuten einer Leiche ist kein Problem für Martin

Langenbach. Der Geräuschemacher kommt ins Spiel, wenn der Ton beim Filmen auf der Strecke geblieben ist.

Der Mann für den guten Ton

B

ei Martin Langenbach regiert das

Chaos. Gummistiefel stehen neben

abgewetzten Sport- und Schnür-

schuhen; in einer Ecke hängen Mäntel

und andere Kleidungsstücke an einem

Garderobenständer. Auf dem Boden sind

unterschiedlichste Beläge verteilt. Beton-

platten. Parkett. Fliesen. Sogar eine Art

Kopfsteinpflaster hat er verlegt. Daneben

Mithilfe alltäglicher Gegenstände produziert

Martin Langenbach die unterschiedlichsten

Töne. Als Geräuschemacher ist er einer von

vielen, die in der Postproduktion den Original-

ton eines Films nachbearbeiten

der gebürtige Schweizer ist Geräusche­

macher und dieser etwas chaotisch wirken-

de Raum sein Tonstudio. Doch zwischen

all diesen Sachen fallen das Mikrofon in

der Raummitte und die große Leinwand

an der roten, schallgedämmtenWand erst

auf den zweiten oder gar dritten Blick auf.

Es ist ein seltener Beruf, den der 43-

Jährige da ausübt. In seinem Studio in