FOTOS: STEFAN MALZKORN
HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 16
TITEL
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Diana Mühlberg
diana.muehlberg@hk24.deTelefon 36138-306
den zudem gerne als Ausstellungsstücke
gekauft, beispielsweise für Schaufenster
oder Hotellobbys.
In den letzten acht Wochen vor Weih-
nachten verkauft Rainer Kronhoff nicht
nur online Lebkuchen, sondern auch in
einem eigens dafür hergerichteten Raum
in der Leverkusenstraße. Sein Sortiment
ist in den letzten Jahren übrigens immer
größer geworden. Anfangs gab es nur drei
Figuren. Heute hat er Lebkuchen in 200
Formen und circa 40 Produkte zum Ver-
zieren im Angebot.
Die Nachfrage nach den Produkten
aus dem Do-it-yourself-Bereich sei groß,
erzählt er. Schließlich kann damit jeder
am Küchentisch ganz eigene Kunstwerke
entstehen lassen. Entsprechende Bastel-
sets inklusive Zuckerguss und anderen
Dingen zum Verzieren eignen sich auch
als Firmenpräsente. „Manche machen da
raus sogar einen Wettbewerb. Die drei
schönsten Häuser gewinnen einen Preis“,
berichtet Kronhoff. Und wie so ein Lebku-
chenhaus dann am Ende aussehen kann,
hat er uns gemeinsam mit der achtjähri-
gen Amelie Eggers gezeigt. Sie haben für
uns ein HW-Lebkuchenhaus gestaltet.
mit den Zahlen 13 bis 24 auf dem Ziffern-
blatt – hat die Evangelische Buchhandlung
Friedrich Trümpler 1902 in Hamburg ver-
öffentlicht. Die Kalender mit Schokofül-
lung sind seit den 1950er-Jahren erhält-
lich. Heute gibt es Adventskalender unter
anderem mit Gewürzen, Tee, Bier, Fein-
kost und Kosmetikartikeln. Schließlich
bekommen längst nicht mehr nur Kinder
leuchtende Augen, wenn sie in der Vor-
weihnachtszeit jeden Tag ein Türchen öff-
nen können.
Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest
kann man mit Plätzchen und Lebkuchen
ebenfalls steigern. Letztere vertreibt Rai-
ner Kronhoff über einen Onlineshop. Bei
ihm gibt es unter anderem Lebkuchen-
herzen, -häuser und -männer. Seine Kun-
den, zu denen auch zahlreiche Unterneh-
men gehören, haben die Wahl zwischen
fertig verzierten Produkten sowie Figuren
und Häusern zum selbst gestalten.
„Ob der Tischler von nebenan, der 20
sonderangefertigte Lebkuchen will, oder
die Bank, die eine große Menge braucht –
wir versuchen, es möglich zu machen“,
sagt Kronhoff. Der gelernte Koch war
lange in der Patisserie tätig. Vor drei Jah-
ren hat er dann beschlossen, „der Lebku-
chenmann Hamburgs“ zu werden.
Lebkuchen und übrigens nicht gleich
Lebkuchen. „In Deutschland sind wir ja
ein bisschen zuckerversaut“, sagt Kron-
hoff mit einem Schmunzeln, „aber in Ost-
europa wird noch mit richtig vielen Ge-
würzen gebacken. Das schmeckt man.“
Ummöglichst viele Geschmacksvarianten
anbieten zu können, bezieht er seine Roh-
ware aus ganz Europa. Damit er alle Wün-
sche seiner Kunden auch erfüllen kann,
arbeitet er zudem mit kleinen Bäckereien
und Manufakturen zusammen. „Sie ma-
chen unsere Lebkuchen und ich mache
das, was ich am besten kann: individuell
RAINER KRONHOFF
(MIT AMELIE EGGERS)
Gründer von Der Lebkuchenmann
„In Deutschland
sind wir ja ein
bisschen zucker-
versaut, aber
in Osteuropa
wird noch mit
vielen Gewürzen
gebacken“
verzieren“, erzählt der 45-Jährige und er-
gänzt: „Ich verziere gerne Lebkuchen mit
Kindern, da sie so fantasievoll sind.“
Für Firmenfeiern wurde Kronhoff
ebenfalls schon gebucht: „Um so ein vier
Kilo schweres Lebkuchenhaus stabil zu-
sammenzubauen, ist Teamwork nötig.“ Im
Alleingang sei es geradezu unmöglich, ein
Haus, das fast einen halben Meter hoch
ist, sicher zum Stehen zu bekommen. Fer-
tig verzierte Häuser in dieser Größe wer-