METROPOLREGION HAMBURG
HAMBURGER WIRTSCHAFT 05/ 16
IM FOKUS
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HW: Mit welchem Ziel wurde die Initia-
tive pro Metropolregion Hamburg (IMH)
im Juni 2013 gegründet?
Lutz Bethge: Ziel ist es, die Interessen
der Wirtschaft in der Metropolregion zu
bündeln, um für die Politik einen An-
sprechpartner für diese Wirtschaftsregion
zu etablieren. Letztlich ist es das Ziel al-
ler Aktivitäten der Initiative, die Wettbe-
werbsfähigkeit unseres Wirtschaftsraums
zu steigern.
Ein Wirtschaftsraum
Welche Rolle nehmen Unternehmer da-
bei ein?
Sie verfügen über wertvolle Erfahrun-
gen aus der Praxis, denn täglich erleben
sie die grenzüberschreitenden Probleme
in der Metropolregion, die den Alltag ih-
rer Firma und der Menschen betreffen
und erschweren. Hierzu zählen zum Bei-
spiel die Themen Verkehr und Genehmi-
gungsverfahren, die Probleme beim Ar
beiten und Wohnen bereiten. Ob es nun
ILLUSTRATION: BIANCA CLASSEN; FOTOS: CHRISTIAN STELLING
Lutz Bethge ist Vorsitzender des Unternehmensbeirats der Initiative pro Metropol-
region Hamburg e. V. Die HW sprach mit ihm über die Arbeit des Vereins.
um Fachkräfte oder Investitionsbedin-
gungen geht – für die Initiative wirken
wir als Impulsgeber für praxisrelevante
Handlungsfelder und Projekte. Über den
Unternehmensbeirat werden diese Inte
ressen dann artikuliert.
Warum engagieren Sie sich im Beirat?
Über meine Tätigkeit als langjähriger
CEO von Montblanc International habe
ich weltweit dynamische Metropolregio-
nen kennengelernt. Dabei merkte ich,
dass es diese Regionen sind, die im glo
balen Wettbewerb über die wirtschaft-
liche Zukunft der Länder entscheiden.
Deshalb habe ich mich 2014 bereit er-
klärt, den Vorsitz des Unternehmensbei-
rats zu übernehmen. Als größtes wirt-
schaftliches Kraftzentrum Nordeuropas
muss die Metropolregion Hamburg künf-
tig die Stärken ihres belastbaren Mix aus
mehreren zukunftsträchtigen Wirtschafts-
zweigen ausbauen, um die Innovations-
und Wirtschaftskraft zu steigern.
Und was sind die zentralen Aspekte der
Initiative?
Wir setzen uns dafür ein, dass Bevöl-
kerung und Unternehmen die Metropol-
region als einen Wirtschaftsraum erfah-
ren. Es kann doch beispielsweise nicht
sein, dass dringend benötigte Fachkräfte
ihren Zuzug in die Region und ihren
Wohnort auch von den vier Schulsyste-
men abhängig machen. Von den Unter-
schieden bei den Betreuungsangeboten
für Kinder ganz zu schweigen. Deshalb
setzen wir uns dafür ein, die Bildungs-
landschaft einheitlicher zu gestalten, da-
mit sie für Fachkräfte und deren Familien