HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 16
STANDORT
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amburgs Hafen ist nicht nur das
viel zitierte „Tor zur Welt“. Er ist
mittlerweile auch – nach Duisburg
– der zweitgrößte Binnenhafen Deutsch-
lands. Täglich starten in der Hansestadt
Schiffe, die Waren in den Rest der Bundes-
republik bringen.
So gibt es auf der Mittel- und Ober-
elbe regelmäßige Verbindungen in Rich-
tung Magdeburg, Aken, Torgau, Dresden
und Riesa. Sogar Děčin, Ústí nad Labem
und Lovosice in Tschechien werden an
gefahren. Entlang der Unterelbe werden
unter anderem Brunsbüttel, Cuxhaven
und Glückstadt bedient.
Über den Elbe-Seitenkanal mit der
Verbindung zum Mittellandkanal ist zu-
dem der Anschluss an Braunschweig, Hal-
densleben, Hannover und Minden sowie
an das Ruhrgebiet und die Binnenhäfen
an Rhein, Main, Mosel und Neckar gege-
ben. Berlin ist ebenfalls regelmäßig Ziel.
Bis zum Jahresende wollen das Bundesverkehrs- und -umweltministerium das Gesamtkonzept
Elbe vorlegen. Es ist entscheidend für die Zukunft der Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet.
Das Gesamtkonzept Elbe
Der Elbe Allianz e. V. setzt sich für
die Förderung von Schifffahrt und
Häfen im Stromgebiet der Elbe, ihrer
schiffbaren Nebenflüsse und angren-
zenden Kanäle ein. Der Verein ist
ein Zusammenschluss von etwa 100
Unternehmen aus der verladenden
Wirtschaft und der Verkehrswirt-
schaft, von Landes- und Kommunal-
behörden sowie von Industrie- und
Handelskammern entlang der Elbe –
auch in Tschechien. Alle zwei Jahre
veranstaltet die Elbe Allianz den Elb-
schifffahrtstag. Er findet am 27. Mai
in der Handelskammer Hamburg
statt, die die Geschäftsstelle des
Vereins leitet. Mehr zur Elbe Allianz
und zum Elbschifffahrtstag finden
Sie unter
www.elbeallianz.orgund
www.hk24.de/elbschifffahrtstagElbe Allianz e. V.
Trotz widriger Umstände im letzten
Jahr – vor allem Niedrigwasser machte
der Branche zu schaffen – wurden im
Hamburger Hafen 12,4 Millionen Ton-
nen Güter per Binnenschiff bewegt. Das
entspricht einem Modal-Split-Anteil von
12,3 Prozent. Im Bereich der Container-
transporte lag dieser Wert, der Auskunft
über die Verteilung von Fracht auf unter-
schiedliche Verkehrsmittel gibt, aber nur
bei 2,3 Prozent. Beide Werte sind im Ver-
gleich zum Vorjahr gestiegen.
Bis 2030 werden die Gütertransporte
vermutlich um 1,2 Prozent pro Jahr zu
nehmen. Das Binnenschiff ist der einzige
Verkehrsträger, der noch über Kapazitäts-
reserven verfügt, die zur Bewältigung
dieser Mengen genutzt werden können.
Doch eine stärkere Nutzung von Mittel-
und Oberelbe und der dazugehörigen Ka-
näle setzt konkrete Maßnahmen voraus,
die die Schiffbarkeit des Flusses langfris-
Ein Binnenschiff passiert den
Terminal O’Swaldkai auf dem
Kleinen Grasbrook