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urch eine ambitionierte Digitali
sierungsstrategie soll in Dubai die
Lebensqualität der Bevölkerung er
höht werden. Außerdem verfolgt die Stadt
damit das ehrgeizige Ziel, bis zur Expo
2020 eine der „Smartest Cities“ weltweit
zu werden.
Vom aktuellen Stand der Digitalisie
rungsbestrebungen in dem Emirat über
zeugte sich eine Delegation mit 25 Ham
burger Unternehmensvertretern unter der
Leitung von Präses Fritz Horst Melsheimer
im Rahmen des 5. Dubai Hamburg Busi
ness Forums. Bei Paneldiskussionen in der
Dubai Chamber of Commerce & Industry
standen vor allem die Branchen Logistik,
Energie und Gesundheitswirtschaft sowie
öffentliche Dienstleistungen im Fokus. Da
rüber hinaus besuchte die Delegation Fir
men, Institutionen und Industrieparks.
Während des Business Forums, das
unter dem Motto „The internet of things –
innovation to connect“ stand, wurde deut
lich, dass Dubai mit seiner strategischen
Vorgehensweise bereits einen Schritt wei
ter ist als die Hansestadt. Allerdings muss
Hamburg sich nicht verstecken, wenn die
hiesige Wirtschaft ihre traditionellen Stär
ken in Bereichen wie Gesundheit, Logis-
tik oder Energieversorgung mit innovati
ven digitalen Lösungen verbindet.
Mit der App LifeTime ist das der con
nected-health.euGmbH schon gelungen.
Damit kann jeder seine medizinischen Da
ten auf dem Smartphone bei sich tragen.
„Hamburg ist in den Emiraten für gute
Medizin bekannt“, sagt Dr. Johannes Jacu
beit, Gründer von
connected-health.eu.
„Ein erfolgreiches Pilotprojekt zwischen
beiden Städten bietet die Chance, sich bei
den Emiratis in Bezug auf Medizin als di
gitaler Vorreiter zu platzieren.“
Ein wichtiges Thema ist, gerade bei
medizinischen Informationen, die Daten
sicherheit. Das kam in den Diskussionen
mit den Dubaier Partnern immer wieder
zur Sprache. Patrick Postel, Geschäftsfüh
rer der Silpion IT Solutions GmbH, merk-
te beim Business Forum an, die Sicherheit
der Daten sei technisch heute kein Pro
Digitales Dubai
Die Digitalisierung bringt nicht nur Herausforderungen mit sich. Wie eine Delegationsreise der
Handelskammer zeigte, ergeben sich dadurch auch internationale Kooperationsmöglichkeiten.
FOTOS: DUBAI CHAMBER OF COMMERCE & INDUSTRY (3), THINKSTOCK
blem mehr. Die größte Herausforderung
bestehe darin, mit seinen Produkten und
Dienstleistungen das Vertrauen der Men
schen in diese Sicherheit zu gewinnen.
Gesprochen wurde auch über den disrup
tiven Charakter der Digitalisierung für eta
blierte Branchen, zum Beispiel durch Pro
duktionstechniken wie den 3-D-Druck.
Wolfgang Hurtienne, Managing Direc
tor der Hamburg Port Authority, sprach
auf der Konferenz über das smartPORT-
Konzept, eine intelligente Lösung für den
Verkehrs- und Warenfluss im Hafen. Das
stieß bei den Vertretern der Dubaier Hafen
wirtschaft auf großes Interesse. Sie äußer
ten denWunsch nach engerer Kooperation.
Vom praktischen Nutzen digitaler
Steuerungssysteme, beispielsweise für das
vollautomatisierte Be- und Entladen von
Containerschiffen und Lkws durch fern
gesteuerte Kräne, konnten sich die Delega
tionsteilnehmer bei der Besichtigung der
Containerterminals im Hafen Jebel Ali,
betrieben von DP World, überzeugen.
Bei der Energieversorgung gibt es aus
Sicht der Forumsteilnehmer ebenfalls Po
tenzial für eine Zusammenarbeit zwischen
Potenzial für eine Zusammenarbeit
in unterschiedlichen Branchen
HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 16
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