hamburger
wirtschaft
01/2016
Foto: Annegret Hultsch
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Ti t e l
Drei Fragen an: Maria Köpf
Skandinavien als
Vorbild
Zum Jahresbeginn hat Maria Köpf die Geschäftsführung der Filmförderung
Hamburg Schleswig-Holstein übernommen. Die
hamburger
wirtschaft
hat
mit ihr über ihre Pläne gesprochen.
Nadja Zimmermann
nadja.zimmermann@hk24.deTelefon 36138-262
hamburger wirtschaft:
Seit zwei Wochen
schauen die Vertreter der Hamburger Film-
branche erwartungsvoll auf Sie. Welches Bild
vomStandort konnten Sie sich bisher machen?
Maria Köpf:
Als Produzentin konnte ich mir in
den vergangenen Jahren einen guten Eindruck
von den leistungsfähigen Teams und Dienst
leistern sowie den tollen Drehorten in der
Stadt verschaffen. Hamburg hat ein enorm
breites Spektrum an Filmschaffenden, das vom
Nachwuchs über Dokumentarfilmer bis hin zu
den größeren Produzenten inklusive Studio
Hamburg sowie der Animationsbranche reicht.
Ich führe gerade viele Gespräche, um genau zu
analysieren, was die Bedürfnisse und Anfor
derungen in der Branche sind. Insgesamt hat
der Standort sehr großes Potenzial was den
Film angeht, der auch ein bedeutender Wirt
schaftsfaktor ist.
hw:
Haben Sie davon ausgehend schon erste
Schwerpunkte für Ihre Arbeit festgelegt?
Köpf:
Besonders am Herzen liegt mir die Inter
nationalisierung des Standorts. Im Bereich der
Förderung von internationalen Projekten und
Ausbildungsmöglichkeiten werden wir unsere
Aktivitäten verstärken. Entwicklungsperspek
tiven in Richtung Skandinavien sind hierbei
wegweisend, beispielsweise die Partnerschaft
Hamburgs mit Kopenhagen, die jüngst beim
Besuch des Ersten Bürgermeisters in der däni
schen Hauptstadt diskutiert wurde. Mich inte
ressieren aber auch die inhaltlichen Aspekte,
die es Dänemark ermöglicht haben, mit einer
zielgerichteten Förderung ein enorm erfolg
reiches Filmland zu werden. Und selbstver
ständlich werden auch digitale Themen eine
große Rolle spielen, zum Beispiel bei der Film
auswertung.
hw:
Welche „Fäden“ ihrer Vorgängerinwerden
Sie aufnehmen?
Köpf:
Eva Hubert hat mit der Deutsch-Däni
schen Co-Production Development Initiative
Zur Person
Nach dem Studium der Amerikanistik und
Filmwissenschaft in Berlin und New York
begann Maria Köpf (53) ihre berufliche
Laufbahn im Programmkinobereich, beim
Filmverleih und in der Produktion. Als
Herstellungsleiterin, Produzentin und Co-
Geschäftsführerin bei der X Filme Creative
Pool GmbH in Berlin betreute sie unter
anderem die Tom-Tykwer-Filme „Winter-
schläfer“, „Lola rennt“ und „Heaven“. 2007
übernahm sie die Geschäftsführung der
Zentropa Entertainments Berlin GmbH,
der Dependance eines dänischen Produk-
tionshauses. Als Co-Produzentin zeich
nete Köpf dort unter anderem für die
internationalen Produktionen „Love Is All
You Need“ von Susanne Bier, „Storm“ von
Hans-Christian Schmid und „A Royal
Affair“ von Nikolaj Arcel verantwortlich.
Seit Jahresbeginn ist sie die Geschäfts-
führerin der Filmförderung Hamburg
Schleswig-Holstein.
bereits einen klaren Weg in die zuvor skiz-
zierte Richtung eingeschlagen, der weiter
geführt und ausgebaut werden soll. Die Film
förderung Hamburg Schleswig-Holstein ist
zudem traditionell sehr stark in der Stoff- und
Projektentwicklung aufgestellt. Das erachte
ich für den Standort als genauso essenziell wie
die Fortführung der Nachwuchsförderung.
Sie ist die neue Geschäftsführerin der
Filmförderung: Maria Köpf, hier im
Metropolis Kino, möchte den Standort
international bekannter machen