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Hande l s kamme r

hamburger

wirtschaft

01/2016

Jörn Arfs

joern.arfs@hk24.de

Telefon 36138-302

germeisters vom „ordentlichen Regieren“ ei-

nerseitsundderRealitätindenFlüchtlingslagern

sowie den deutschen Verwaltungsvorschriften

andererseits klafft noch eine gewaltige Lücke.“

Die Hemmnisse reichten vom hochregulierten

Arbeitsmarkt und seinemMindestlohn über das

Baurecht, mit dem kein Flüchtlingslager rasch

gebaut werden könne, bis hin zumöffentlichen

Beschaffungswesen, mit dem eine Notunter-

kunft nicht gemanagt werden könne. Melshei-

mer forderte ein Einwanderungsgesetz, „bei

dem auch volks- und betriebswirtschaftliche

Voraussetzungen eine Rolle spielen.“ Er drück-

te die Hoffnung aus, dass die Politik „mehr Klar-

heit über diese Alternative zumAsylverfahren“

schaffen werde.

Im Zusammenhang mit der von den Bürgern

abgelehnten Olympiabewerbung sprachMels-

heimer von einem „Hamburg-Syndrom“, dem

„wiederholten Entscheidungsmissklang zwi-

schen Wählern und Gewählten“. Die repräsen-

tative Demokratie habe sich selbst Schritt für

Schritt immer mehr geschwächt und sich Fes-

seln angelegt, von denen sie sich kaum noch

befreien könne. Die spezifische Hamburger

Mischform aus repräsentativer und direkter

Demokratie sei „unberechenbar“ und neige zur

„gegenseitigen Blockade“. An Bürgermeister

Olaf Scholz gewandt sagte der Handelskam-

mer-Präses: „Sie haben einmal gesagt: Wer bei

mir Führung bestellt, der bekommt sie auch. In

der Frage der Ertüchtigung unserer repräsen-

tativen Demokratie würde ich gerne Führung

bei Ihnen bestellen!“

Gut gelaunt beim Vorempfang: Bürgermeister Olaf Scholz, seine Frau Britta Ernst,

Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, Schulsenator Ties Rabe und Dr. Michael Otto (v. li.)

Hielt das Schlusswort im Namen der

Hamburger Wirtschaft: Dietrich von Saldern

Eröffnete die Versammlung: VEEK-Vorsitzender

Christian Dyckerhoff

War wie jedes Jahr bis fast auf den letzten

Platz besetzt: Der Börsensaal