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hamburger

wirtschaft

01/2016

Montage: Anja Giese; Fotos: Boris Laewen/ZDF, Exquisine/Fotolia.com, Hamburg Media School,

Henrik Ohsten Rasmussen, Marion von der Mehden/NDR (2), Picture Alliance, Senator Entertainment/Wild Bunch

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Ti t e l

Zu den von der Filmförderung unterstütz-

ten Projekten gehörten auch internationale

Koproduktionen, darunter „Erlösung“, ein Kri-

mi nach einem Roman von Jussi Adler-Olsen,

und der Jugendfilm „Antboy 3“, produziert von

der Ottensener Juna-

film UG. Mit „Tore

tanzt“ stellte sie 2013

beim Filmfestival in

Cannes den einzigen

deutschen Beitrag.

„Erfolgreiche Produktionen aus Hamburg,

die auf internationalen Festivals vertreten

sind, haben eine Strahlkraft für den Standort“,

sagt die Junafilm-Geschäftsführerin Verena

Gräfte-Höft. „Nur wenn der Standort auch in-

ternational wettbewerbsfähig ist, ist man in

der Lage, größere und anspruchsvolle Filme in

Hamburg zu realisieren.“

Von Fernsehfilmen und Serien über Doku-

mentar- und Kurzfilme bis hin zu Kinoproduk-

tionen – in Hamburg werden jedes Jahr etwa

120 nationale und internationale Film- und

Fernsehprojekte umgesetzt. Weltweit bekann-

te Regisseure wie Anton Corbijn, der 2013

„A Most Wanted Man“ mit Philip Seymour

Hoffman und Willem Dafoe in der Hansestadt

drehte, loben die Stadt für ihre Vielfalt und die

unverbrauchten Motive,

die sie dem Zuschauer

präsentieren können.

Zu den beliebtesten

Locations gehören Ha-

fen, Landungsbrücken,

Fischmarkt, Speicherstadt und die „sündige

Meile“, die Reeperbahn. Fatih Akins „Soul

Kitchen“ entstand teilweise in Wilhelmsburg,

sein Film „Gegen die Wand“ in Altona. Und für

den James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“

waren 1997 das Hotel Atlantic und die Mön-

ckebergstraße Kulissen für einen Stunt.

Auch die Handelskammer muss immer mal

wieder als Kulisse herhalten. So drehte bei-

spielsweise Til Schweiger für „Honig im Kopf“

– mit 7,2 Millionen Zuschauern hierzulande

der erfolgreichste Kinofilm 2014 – einige Sze-

nen in dem spätklassizistischen Gebäude am

Adolphsplatz, das dafür zum Krankenhaus

wurde. Drehorte für den Film, der sich mit dem

Thema Demenz befasst, waren zudem auch der

Elbstrand in Wittenbergen, das Dampfschiff

Schaarhörn, die Bergedorfer Sternwarte, das

Johanneum, die Wandelhalle im Hauptbahn-

hof und die Alsterarkaden.

Dafür, dass noch mehr große internatio-

nale Produktionen und damit schlussendlich

auch mehr Filmfans auf die Hansestadt auf-

merksam werden, soll die Initiative „Hamburg

Loves Film“ sorgen. Im Oktober haben sich da-

für die Hamburg Tourismus GmbH und die

Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

zusammengetan. Gemeinsam entwickeln sie

Angebote zur Förderung der filmtouristischen

Angebote sowie Maßnahmen, mit denen die

Stadt „filmfreundlicher“ wird.

Verena Gräfte-Höft von Junafilm sieht die

Entwicklung am Standort sehr positiv: „In den

vergangenen Jahren haben sich einige junge

Produktionsfirmen in Hamburg angesiedelt,

„Hamburg muss seine Identität

als Filmstadt stärken. Da helfen

Produzenten wie Schweiger“

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