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HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 17

MÄRKTE

29

nen Partner oder Zulieferer betroffen wa-

ren. Dabei ist die lokale Regierung aber

grundsätzlich bemüht, negative Auswir-

kungen auf die Wirtschaft zu begrenzen.

Sehen Sie in der innenpolitischen Dyna-

mik ein Risiko für deutsche Firmen, die

eng mit türkischen Partnern kooperieren?

Meines Erachtens hält sich das Risi-

ko in Grenzen. Ohne die Situation schön-

reden zu wollen: Man sollte nicht verges-

sen, dass die Türkei durchaus um auslän-

dische Investitionen sehr bemüht ist.

Sie erwähnten bereits einige Anzeichen

für eine sich abschwächende Wirtschafts-

Doris Hillger

doris.hillger@hk24.de

Telefon 36138-285

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entwicklung. Was bedeutet das in Kombi-

nation mit den politischen Spannungen

zwischen Deutschland und der Türkei für

deutsche Unternehmen? Wird der Stand-

ort Türkei infrage gestellt?

Die Entscheidung für oder gegen den

Markteintritt ist immer eine Einzelfallent-

scheidung. Allein aufgrund der aktuellen

Schlagzeilen einen Markteintritt infrage

zu stellen, hielte ich für falsch. Viele Ex-

perten sehen die Türkei nach wie vor mit-

tel- und langfristig auf Wachstumskurs.

Die momentane Wirtschaftsentwicklung

lässt – völlig unabhängig von den politi-

schen Entwicklungen – allerdings auch

das ein oder andere Negativszenario zu.

Was meinen Sie damit?

Zum Beispiel, dass wegen der schwa-

chen Lira türkische Unternehmen mit Ver-

bindlichkeiten in ausländischer Währung

in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Für

Investoren könnte dies wiederum eine

Chance sein, um über Beteiligungen oder

Übernahmen von ansonsten soliden Fir-

men in den Markt einzutreten. Sollte ein

Unternehmen grundsätzlich zu der Ent-

scheidung gekommen sein, dass sich ein

Markteintritt lohnt, würde ich empfehlen,

eine Bewertung vorzunehmen, ob der Bu-

sinessplan unter verschiedenen Szenarien

Aussicht auf Erfolg hat. Wir als Auslands-

handelskammer stehen hier unter der Ser-

vicemarke „DEinternational“ als Ansprech-

partner zur Verfügung.

WIR

BÜNDELN

INTERESSEN