Dezember 2022/Januar 2023

Marc Hübscher ist Vorsitzender des HK-Ausschusses „Gesell- schaftliche Verantwortung“. Anderen helfen, das eigene Profil stärken Sich für die gute Sache einzusetzen, fördert nicht nur den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern wirkt sich auch positiv auf das Unternehmen aus. Hanseatic Help versorgt bedürftige Menschen unter anderem mit Kleidung. Mitmachen Wer als Firma nach einer ge- meinnützigen Initiative, Organi- sation oder „guten Sache“ sucht, um diese zu unterstüt- zen, kann sich an den Handelskam- mer-Ausschuss „Gesellschaftliche Verantwortung“ ( www.hk24.de/ agv ) wenden oder online die Ge- meinwohlbörse der Handelskam- mer nutzen ( www. gemeinwohlboer se.de ). Auf dieser Vermittlungsplatt- form lassen sich unter den Rubri- ken Soziales, Kul- tur, Sport, Umwelt, Gesundheit und Bildung regionale Projekte finden. diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Mehr als 5000 Kinder- und Jugendliche wurden inHamburg undUmgebung bisher mit rund 6,5 Millionen Euro unterstützt. Ein Verein, der einst von der Belegschaft ins Leben geru- fen wurde. Marc Hübscher rät dazu, diese Ressource zu nutzen und die Mitarbeitenden nach Organisatio- nen zu fragen, die sie fördern möchten. So lasse sich auch der viel zitierte „Purpose“ stärken, also der sinnstiftende Zusammenhalt eines Unternehmens. Ganz auf die innere Motivation setzt auch die Kommunikationsagentur Faktor 3, die mit 230 Ange- stellten ihren Sitz in Hamburg hat und in Sachen „Corporate Volunteering“ aktiv ist (dieser Begriff be- zeichnet die Förderung gesellschaftlichen Engage- ments von Mitarbeitenden). An einem „Corporate Volunteering Day“ im Oktober dieses Jahres haben 44 Freiwillige insgesamt acht Nicht-Regierungsorga- nisationen (NGOs) unterstützt, darunter dasTrauma- Therapiezentrum „Ankerland“, die Loki Schmidt Stiftung, den Umweltschutzverein „Sea Shepherd“ sowie die Initiative „Clean Up Your Alster“. Und acht Mitarbeitende haben bei der Hamburger Hilfsorga- nisation „Hanseatic Help“ einen Tag lang Kleider- undHygienespenden sortiert. Die Agentur hat ihre Teams für diese Einsätze nicht nur freigestellt, sondern sie auch logistisch unter- stützt – mit Fahrmöglichkeiten und Verpflegung. Die Aktionen sieht Fak- tor 3 als Beitrag dazu, die Welt ein wenig besser zu gestalten. „Von die- sem unmittelbaren Nutzen abgese- hen: Über unsere Arbeit lernen wir tolle engagierte Leute kennen und W eihnachten ist die Zeit, in der viele Firmen noch einmal in besonderem Maße über- denken, wie es um ihr soziales Engage- ment bestellt ist. Was früher als „Wohltätigkeit“ oder „für den guten Zweck“ bezeichnet wurde, läuft heute in großen Konzernen unter dem Begriff „Corporate Social Responsibility“, kurz CSR. Doch auch kleine und mittlere Unternehmen, die keine eigene Abtei- lung für soziale Verantwortung unterhalten, finden in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich unkom- pliziert einzubringen. Sei es durch Geld-, Sach-, Zeit- oder Know-how-Spenden. Mit positiven Effekten für die Gesellschaft, aber auch für den eigenen Betrieb. Inwiefern sich eine Firma aktiv für gemeinschaft­ liche Ziele einsetzt, ist für viele Fachkräfte ein zu- nehmend entscheidendes Kriterium, eine Stelle an- zunehmen oder zu behalten. Prof. Dr. Marc Hübscher, Vorsitzender des Han- delskammer-Ausschusses „Gesellschaftliche Verant- wortung“, empfiehlt Betrieben, die sich erstmals mit dem Thema befassen, in die unmittelbare Nachbar- schaft zu schauen. „Engagement fängt mit kleinen Schritten an“, sagt Hübscher, Partner bei der Unter- nehmensberatung Deloitte. „Das kann das Trikot- Sponsoring für die Handballmann- schaft umdie Ecke sein.“ Hübscher versteht Firmen als Teil eines regionalen Ökosystems, demes etwas zurückzugeben gilt. Mit diesem Prinzip der gemeinnützigen Standortpflege verweist er auf Aus- schuss-Mitglied Cord Wöhlke: Die von dem Drogeriemarktchef mitbe- gründete „Budnianer Hilfe“ feiert in 52 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE FOTOS: HANSEATIC HELP, ROSEMARIE-SCHOENTHALER, MICHAEL KUHN SOZIALES ENGAGEMENT

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