Dezember 2022/Januar 2023

Claudia Meister, Geschäftsführerin bei Hanseatic Help Soziales Engagement ist klasse für die Mitarbeiterbindung und ein gutes Marketinginstrument. CLAUDIA MEISTER schaffen uns so Gelegenheiten für Kooperationen mit ehrenamtlich arbeitenden Organisationen“, er- klärt Taina Schraps, die bei Faktor 3 das Corporate- Volunteering-Programm mitverantwortet. Im An- schluss dokumentiert die Agentur ihre Aktivitäten auf den Social-Media-Kanälen bei Instagram und LinkedIn mit Fotos und Links zu den NGOs, die sie unterstützt hat. „Soziales Engagement ist klasse für dieMitarbei- terbindung und ein gutes Marketinginstrument. Die Firma sagt damit: Wir machen nicht nur Profit, son- dern wir bringen uns auch in die Gesellschaft ein“, erklärt Claudia Meister, Geschäftsführerin bei Han- seatic Help. Seit 2015 versorgt die Organisation be- dürftige Menschen wie Geflüchtete und Obdachlose mit Kleidung und Artikeln des täglichen Bedarfs, seit diesem Jahr auch über drei „Hanseatic Help Stores“ im Stadtgebiet. Mittlerweile beschäftigt die Initiative knapp 20 Festangestellte, ebenso viele geförderte Beschäftigte, acht Bundesfreiwillige sowie etwa 150 regelmäßige Ehrenamtliche. Hinzu kommen die sogenannten „Social Days“, an denen vor allem Freiwillige aus Betriebenmithelfen. Für Claudia Meister haben diese Einsätze auf mehreren Ebenen eine enorme Wirkung. „Sie kön- nen niedrigschwellig an soziales Engagement heran- führen. Und vielen hilft das konkrete Anpacken auch, mit einem Gefühl von Ohnmacht – wie jetzt während des Ukraine-Krieges – klarzukommen.“ Zu- dem erlebe sie, wie sich Mitarbeitende noch einmal ganz anders kennenlernen. Gerade unter „Kopfar- beitenden“ sei der Teambuilding-Effekt immens. „Bis zum Jahresende sind wir jeden Tag ausge- bucht“, sagt Meister über die Social Days. Sie plä- diert jedoch für ein Engagement, das nicht an die karitative Hochsaison um Weihnachten gebunden ist. Bei vielen Unternehmen bemerke sie bereits einen Trend, sich mittel- und langfristig zu binden. „Viele kommen inzwischen zwei-, dreimal im Jahr.“ So wurden die 140 Social Days bei Hanseatic Help im Jahr 2022 von 75 Betrieben bestritten. Kleinen und mittleren Unternehmen, die sich engagieren möchten, gibt Meister den Tipp, auf die eigene Kompetenz zu schauen. „Bei Hanseatic Help würden wir uns zum Beispiel über eine Rechtsan- waltskanzlei freuen, die uns pro bono berät. Oder über Menschen aus der Software-Entwicklung oder dem Handwerk.“ Zudem rät Meister dazu, nicht selbst direkt mit Betroffenen in Kontakt zu treten, sondern sich lieber an Institutionen zu wenden, die geschult sind im Umgang mit beispielsweise trau- matisierten Menschen. Wichtig bei der Suche sei zudem, dass die Organisation transparent er- scheine und etwa eine Ansprechperson auf der Website zu finden sei. Claudia Meister hat beobachtet, dass sich das hanseatische Prinzip des „nicht lange schnacken, einfach machen“ durch die gesamte Bevölkerung und Wirtschaft zieht. Trotz Inflation und Energie- krise ist sie zuversichtlich: „Die Solidarität in Ham- burg wächst.“ BIRGIT REUTHER SOZIALES ENGAGEMENT

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