Dezember 2022/Januar 2023

Das Essen der Zukunft Der Future Food Campus soll die Landwirtschaft umkrempeln und den Innovationsstandort stärken. Das Musterprojekt für mehr Nachhaltigkeit in der Branche wurde gemeinsam mit der Handelskammer entwickelt. Nachhaltige Landwirtschaft: Auch der Einsatz von Robotern kann dazu einen Beitrag leisten. Eva Keretic, Gründerin des Future Food Campus Die von der Be- hörde für Wirt- schaft und Innova- tionen (BWI) ver- öffentlichte Food- cluster-Studie fin- den Sie hier: www. t1p.de/BWI-Food Über den Future Food Campus informiert auf Englisch die Seite www.futurefood campus.com Die Handelskam- mer engagiert sich intensiv für Nach- haltigkeit und Kli- maschutz. Infos dazu erhalten Sie zum Beispiel hier: hw-mag.de/ klimaneutralitaet Vizepräsidenten und leidenschaftlichen Umwelt­ schützers Al Gore einenNamen gemacht. Nach dem Auftakt in der Kammer entstand ein wegweisendes Konzept, das die Hansestadt zu einem Vorreiter für nachhaltige Innovation machen soll – und als Musterbeispiel für die gesamte Lebensmittel­ produktion dienen könnte. Dafür akquirieren Keretic und ihre Mitstreitenden in der Hamburger Wirt­ schaft, aber auch weltweit, Partner und Unterstützer. Keretic: „Vor allem junge Menschen sollen erkennen, dass die Zukunft nicht hoffnungslos ist, wennmannachLösungen sucht.“ Das Konzept wird nun Schritt für Schritt realisiert. ImMittelpunkt steht der imposante „Future Food Campus“: ein Gebäude, das die städtische Le­ bensmittelproduktion auf der Basis von innovativen Technologien, Prinzi­ pien der erneuerbaren Energien, vor allem aber einer geschlossenen Kreis­ laufwirtschaft vereinen soll. Vorgesehen sind vertikale Farmproduktion, Bio­ reaktoren und grüne Technologie, die aus Abfall Energie gewinnt, die wiederum für den Pflanzen­ anbau verwendet wird – alles unter einem Dach. Ziel M it 5,6 Prozent der Gesamtbeschäftigungsrate, 4500 Unternehmen und etwa 123 000 Be­ schäftigten ist der Food-Sektor ein wichtiger Jobmotor in der Metropolregion. Doch die Branche steht vor gewaltigen Herausforderungen: Es gilt, nicht nur bezahlbare Lebensmittel in ausreichender Menge zu erzeugen, sondern auch die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Produktion zu sichern. Denn die industrielle Landwirtschaft ist weltweit einer der Hauptverursacher des CO2- undMethan-Ausstoßes. Umdie Zukunft zu sichern, so eine Studie der BWI von April 2022 (siehe links), ist ein ganzheitlicher, langfristig angelegter Clusteransatz erforderlich, der alle Branchenbeteiligten vernetzt und gemeinsame Initiativen ebenso wie innovative Konzepte ermöglicht. An der Umsetzung eines solchen Projekts wird in Hamburg bereits aktiv gearbeitet: Vor zwei Jahren lud der In­ novationsausschuss der Kammer Eva Keretic ein, ihre Ideen für eine nachhaltigere Lebens­ mittelproduktion vorzustellen. Die US-Amerikane­ rin, die seit mehr als 30 Jahren in Deutschland lebt, hatte sich bereits an der Seite des ehemaligen US- 50 FOTOS: SOMPONG_TOM/ ISTOCKPHOTO, SUSAN BOWLUS HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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