Dezember 2022/Januar 2023

Natalie Rotermund ist zufrieden mit der Entwicklung der Quantentechnologie in der Metropolregion. ACHIM SCHNEIDER desministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das die Quantencomputer-Initiative gestartet hat, machte zur Bedingung, dass bei dem Projekt neben Start-ups mit ihrem technologischen Nischenwissen auch große Industrieplayer und ihre Expertise mit einbezogen werden“, sagt Lars Reger, CTONXP Semi- conductors und Geschäftsführer der deutschen Nie- derlassung des Konzerns. Bisher wurde das Thema vor allem an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut er- forscht. „Ziel ist es, einen industriell skalierbaren Quantencomputer zu entwickeln“, beschreibt Reger die Aufgabe. „Wir mussten erst einmal verstehen, wie die Architektur eines Quantencomputers aus- sieht, und haben mit Firmen und Experten gespro- chen, um herauszufinden, welche Technologie dafür benötigt wird.“ Zuvor hatten die NXP-Fachleute festgestellt, dass ihre ausgefeilten Chip-Technologien für Steuerungs- und Regelungselektronik sowie Photonensensorik, die bereits seit Jahren erfolgreich am Markt vertre- ten sind und ständig weiterentwickelt und verbes- sert wurden, auch in der Quantentechnik eingesetzt werden können. Anwendungsbereiche für die Zu- kunftsrechner können zum Beispiel Routenplanung im Straßenverkehr oder für die Luftfahrt sein oder die Erforschung von Wirkstoffen in der pharmazeu- tischen Industrie. Um Kräfte zu bündeln und einen zentralen An- laufpunkt zu haben, hat das DLR auf demGelände von NXP in Hamburg-Lokstedt Räumlichkeiten und La- bore für das DLR-Quanteninnovationszentrum einge- richtet. „Alle Firmen, die bei unserem Projekt mitfor- schen und mitarbeiten, kommen hierher“, berichtet Lars Reger. So ist durch die Initiative zu der ohnehin reichlich vorhandenen Expertise an der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg (TUHH) ein lebendiger Entwicklungshub entstanden, in dem sich die in dem Bereich führenden Techno­ logieunternehmen der Welt treffen und die Plattform weiterentwickeln. „Wir müssen uns im Vergleich mit den Hubs in München und Ulm nicht verstecken“, so Reger. „ImGegenteil, wir sind vorndabei.“ Sehr zufrieden mit der Entwicklung der Quan- tentechnologie in der Metropolregion ist auch Nata- lie Rotermund von „Hamburg Quantum Innovation Capital“ (hqic). Sie ist Projektmanagerin der Initia- tive, die von der Stadt Hamburg zur Bündelung der Quantenaktivitäten gegründet und dem „Artificial Intelligence Center Hamburg“ (ARIC) angegliedert wurde. „Es herrscht echte Aufbruchsstimmung“, sagt Rotermund. „Die Stadt ist sehr daran interes- siert, den Schwerpunkt Quantentechnologie weiter auszubauen, und unterstützt die Entwicklung von Quantentechnologien auf verschiedenen Ebenen, von der Grundlagenforschung über die Ausbildung bis hin zur Anwendung. Ein starker politischer Wille macht viel aus.“ Neben der Aufgabe, „Awareness für das Thema zu schaffen, unter anderem auch bei mittelständi- schen Firmen, die die Quantentechnologie noch nicht im Fokus haben“, arbeitet hqic gezielt daran, ein funktionierendes Netzwerk für Wirtschaft und Wissenschaft aufzubauen. Die Themen Qualifizie- rung und Weiterbildung innerhalb von Industrie­ unternehmen sind ebenfalls wichtig und werden zu- künftig einen Arbeitsbereich innerhalb von „Ham- burg Quantum Innovation Capital“ bilden. Natalie Rotermund ist überzeugt, „dass es für einen Spitzen- standort im Quantencomputing nicht nur wichtig ist, Know-how aufzubauen, sondern es auch zu hal- ten und in die Umsetzung zu bringen“. Habichthorst 44-46 22459 Hamburg Tel. 040 57 14 70-0 www.sitness-urban.de www.agentur78.de

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