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HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 16 

STANDORT

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Der Bau der Neuen Börse

Am 2. Dezember wird das Gebäude der Handelskammer 175 Jahre alt.

Die Geschichte der denkmalgeschützten Neuen Börse ist daher Thema einer Ausstellung.

FOTOS: COMMERZBIBLIOTHEK HAMBURGENSIENSAMMLUNG,

HANDELSKAMMER HAMBURG ARCHIV (2), MICHAEL ZAPF

Eine Aufnahme

der Neuen Börse

aus den 1920er-

Jahren

D

ie Geschichte der Neuen Börse be-

ginnt mit einem Skandal: Gustav

Forsmann und Carl Ludwig Wim-

mel erhalten den Auftrag, das Gebäude

am Adolphsplatz zu errichten – und das,

obwohl sie als Gutachter im vorangegan-

genen Architektenwettbewerb eigentlich

von der Teilnahme ausgeschlossen sind.

Doch der Entwurf der Baubeamten ist so

schlicht wie überzeugend: Sie planen ei-

ne elegante klassizistische Börsenhalle,

„Nutzen und Zierde zugleich“, wie Hein-

rich Geffcken in einem Gedicht zur Ein-

weihung am 2. Dezember 1841 schreibt.

Zur Freude der Börsianer ist das Ge-

bäude mit einer Zentralheizung ausge-

stattet – ein Luxus, der in der Baukom-

mission nicht unumstritten war. Den Bau

der Neuen Börse finanzieren die Kauf-

leute durch Spenden sowie durch eine

Anleihe der Stadt Hamburg, die sie inner-

halb von 19 Jahren, also früher als zuge-

sagt, zurückzahlen.

Ein halbes Jahr nach der Einweihung,

im Mai 1842, tobt der Große Brand durch

Hamburg und vernichtet weite Teile der

Altstadt. Der Commerzdeputierte Theo-

dor Dill kämpft mit Helfern im Börsenge-

bäude gegen die Flammen und rettet es

mit seinem heldenhaften Einsatz.

Der Ostflügel mit dem Uhrenturm wurde 1912 fertiggestellt

Die Umgebung der Börse nach dem Großen Brand 1842