Oktober/November 2022

Ein starker Standort Deutschlands größter Industriestandort bietet eine Reihe von Global Playern, etwa in der Luftfahrt und Kupferverhüttung. Doch die Branche ist auch stark vom Mittelstand geprägt. Billbrook ist nach dem Hafen das größte Industrie- gebiet Hamburgs. Dort befindet sich unter anderem das Heizkraftwerk Tiefstack. Dabei ist sicher: Das Klischee von rauchenden Schloten hat mit der Wirklichkeit der Industrie­ metropole Hamburg nur wenig zu tun. Die Mehrzahl der hiesigen Industriebetriebe arbeitet umweltbe­ wusst, benötigt keine Schornsteine, und auch die Unternehmen, die produktionsbedingt Abgase aus­ stoßen, arbeiten intensiv daran, ihre Emissionen und Abgaslast weiter zu reduzieren. In den vergange­ nen Jahren ist der Ausstoß auch deshalb bereits er­ heblich gesunken (siehe Randspalte Seite 30). Der umsatzstärkste Zweig der Hamburger Industrie bleibt die Mineralölwirtschaft, die hier mit Unternehmen wie der Deutschen Shell im Jahr 2021 rund 55,5 Milliarden Euro umsetzte, gefolgt von Me­ tallerzeugung und -bearbeitung (11,2 Milliarden Euro), Reparatur und Installation von Maschinen H amburg ist die umsatzstärkste Industriestadt Deutschlands, auch vor Ort hat die Branche einen zentralen Stellenwert: Im Jahr 2020 erwirtschafteten die rund 3000 hier ansässigen Industriebetriebe einen steuerbaren Umsatz von knapp 132 Milliarden Euro – fast ein Drittel des Gesamtvolumens in der Stadt. Und trotz eines zeitweiligen Rückgangs auf­ grund der Corona-Pandemie boomt das verarbei­ tende Gewerbe: Im ersten Halbjahr 2022 setzten allein die 225 größeren Industrieunternehmen mit über 50 Mitarbeitenden rund 62 Milliarden Euro um – ein sattes Plus von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, das ohne die Mineralölwirt­ schaft, die mit gut 39 Milliarden Euro maßgeblich dazu beitrug, immer noch 17 Prozent betragen hätte. 28 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE FOTOS: MARTIN ELSEN/DPA STAND ORT

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