Oktober/November 2021

CHINA- DIALOG Von einer Zusammenarbeit in „grünen“ Zukunftstechnolo- gien – etwa bei Wasserstoff, Windenergie und Fotovoltaik – können sowohl Hamburg als auch China profitieren culation, Strategic Autonomy) neu ausgerichtet. Was bedeutet das für Unternehmen auf beiden Seiten? Was werden die größten Herausforde- rungen in den kommenden Jahren sein? Heltmann: Welche konkreten Folgen die Dual Circu- lation für die Unternehmen haben wird, werden wir erst noch sehenmüssen. Wir beobachten bereits seit vielen Jahren – auch schon vor der US-Präsidenten- wahl 2016 – ein zunehmendes chinesisches Streben nach Autonomie bis Autarkie vor allem in Hochtech- nologie- und Agrarbereichen. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf ausländische Investitionen in China undHandelsströme. Die EU bleibt weltweit der Hauptverfechter des regelbasierten Freihandels: Der Fokus liegt auf wei- terer gegenseitiger Öffnung von Märkten. Dazu ge- hört für uns auch die Öffnung des chinesischen Be- schaffungsmarkts. Damit Freihandel zu allseitigem Nutzen funktioniert, muss Marktverzerrungen ef- fektiver begegnet werden können und Nachhaltig- keit gewährleistet sein. Hier setzt sich die EU für ei- nen entsprechenden Instrumentenkasten ein, nicht zuletzt mit ihren Vorschlägen für eine Reform der Welthandelsorganisation. Europa und China haben ihre Stabilität und ih- ren Wohlstand entscheidend einem sich integrie- renden, regelbasierten Handelssystem zu verdan- ken. Es liegt im Interesse beider Seiten, diesen Weg fortzusetzen. Wang: Offenheit und Zusammenarbeit bleiben der besteWeg. Chinawirdmit dualenKreisläufenweiter- hin an Öffnung festhalten, unsere qualitative Ent- wicklung wird der Weltwirtschaft weiter große Dy- namik verleihen. Die langjährige Erfolgsgeschichte zwischen China und Deutschland zeigt, dass man konstruktiv zusammenarbeiten kann, auch wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist, bezüg- lich Gesellschaftssystems oder Entwicklungsmo- dells. China bleibt für Deutschland einKooperations- partner statt eines systematischen Rivalen und bietet Chancen statt Herausforderungen. China bleibt für Deutschland ein Kooperationspartner statt eines systematischen Rivalen. WEI WANG GIPFEL- TREFFEN Hamburg trifft China: Seit 2004 führt die Handels- kammer alle zwei Jahre den Hamburg Summit durch – inzwischen eine der wichtigs- ten Konferenzen zu den europäisch- chinesischen Wirtschaftsbezie- hungen, die auch das Gewicht der Hansestadt in der Volksrepublik steigert. Die von 2020 verscho- bene Veranstal- tung beginnt am 30. November. Informationen: www.hamburg- summit.com/en

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