APRIL/MAI 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 32 Wie wichtig sind denn Events für die Stadtteile? Häder: Sehrwichtignatürlich.WirmachenamTibarg mehrere große Veranstaltungen im Jahr, wir haben vier Wochen Weihnachtsmarkt, das ist von einem Stadtteilzentrum wie unserem echt eine Ansage. Ti- barg-Fest, Bauernmarkt und Weinfest, Foodtruck Market. VerkaufsoffeneSonntage.Das ist sehrwichtig, weil das dieMomente sind, wo sichNiendorf trifft.Mir liegt es aber auch amHerzen zu betonen, dass wir vor allem die bestehenden Zentren weiter stärken und uns auf denHandel dort fokussieren sollten.Was auch heißt, nicht künstlich neue Standorte zu schaffen, die danndie traditionellenLagenweitermarginalisieren. Frau Kairies, wie kommen Sie mit Ihrer Initiative voran, den Lehmweg zu Hamburgs „kleinem Notting Hill“ zu machen? Christoph von Have Der 52-jährige Betriebswirt führt Hamburgs älteste Weinkellerei und Spirituosenmanufaktur Heinr. von Have in Bergedorf. Das Traditions- geschäft am Sachsentor ist seit 1868 in Familienhand und hat sich zu einemmodernen Handels- und Produktionsunternehmen mit ver- schiedenen Absatzkanälen entwi- ckelt. Erfolgreichstes Produkt ist „von Have's Ostereierlikör“, der unter Feinschmeckern weit über Hamburg hinaus bekannt ist. Chris- toph von Have war 2005 an der Einrichtung des BID Sachsentor, des ersten BID in Deutschland, beteiligt. Kairies: Wir hatten schon für 2020 diverse Pläne, dann kam Corona, und alles wurde aufgeschoben. Wir lassen die Mitglieder erst mal in Ruhe, die sind auch mit sich selbst beschäftigt. Aber unsere Ideen gehen natürlich immer noch in die gleiche Richtung. Das Viertel soll attraktiver werden. Wir wollen die Menschen, die vor Ort leben, miteinbeziehen, etwa durch Baumpatenschaften. Vielleicht einen Flower Market wie in der Columbia Road in London etablie- ren, gerne an einemSonntag, umdas Viertel lebendi- ger zu machen. Dann haben wir natürlich auch an Konzerte gedacht, aber das ist derzeit alles Zu- kunftsmusik. Wo wir schon bei Zukunftsmusik sind, vielleicht noch ein Blick in die Glaskugel. Wie sieht Ihr Stadtteil im Jahre 2040 aus? FOTOS: OLIVER VONBERG/MICHAEL ZAPF (MONTAGE)

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