April 2018

mit den stolzen 24500 Euro erklären, die das dreijährige Vollstudium an der Academy maximal kostet. Wichtiger dürfte das ganzheitliche Konzept des Gründungspräsidenten sein. „Kunst ist Selbstausdruck, Design Fremdaus- druck.“ Sein Credo sei es, beides in Ein- klang zu bringen. Seit Fan einst zum Studium nach Hamburg kam, lebt es der Familienvater mit dem kurzgescho- renen Haar ja auch privat. „Wenn ich um halb sieben aufstehe, male ich ein Bild“, schildert der vielfliegende Pend- ler zwischen alter und neuer Heimat seinen Tag. Bei der Arbeit dann sei er Manager und Präsident, Dauertelefo- nierer und Dozent, „bevor ich mich am Abend zu Hause noch in meine Kunst- welt versenke“. Arbeit und Leben, Ying und Yang, Kreativität und Praxis – dafür steht auch der wich- tigste Geldgeber seiner Schule: Kong Lingfa, ein Nachfahre des Philosophen Konfuzius, den auch Fan verehrt. Ob die Fixierung auf den Faktor Marke ange- sichts dieses Vorbilds nicht ein wenig oberflächlich sei? „Oberflächlich?“, fragt er erstmals unruhig. „Al- les ist Marke!“ Einst Fürsten, jetzt Unternehmen, frü- her Gott, nun Produkte. „Aber je mehr ich mich mit Marken beschäftige“, Shan Fan zeigt das ausgegli- chene Lächeln des geschäftstüchtigen Künstlers, „desto tiefgründiger werden sie.“ bruar überzeugte ein neues Logo der HafenCity von Shan Fans Landsmann Jia Cheng die Jury des German Design Awards. Und das, obwohl es die Semes- terarbeit eines Studenten von kaum 25 Jahren war. „Ach, das passiert häufig“, erklärt Fan den Alltag und lächelt. „Unser An- satz ist immer Wissenschaft kombiniert mit starkem Praxisbezug.“ Das kann Ka- tharina Keienburg von der Innovations Kontakt Stelle nur bestätigen. Im Auf- trag der Handelskammer vermittelt sie Kooperationen zwischen Wirtschaft und Forschung. „Die Zusammenarbeit mit der Brand Academy läuft bestens“, betont die Technologieberaterin und lobt den engen Kontakt zu den Profes- soren. Einige von ihnen ließen ihre Stu- denten im Rahmen des Studiums im Innovations- und Patent-Centrum (IPC) der Handels- kammer über Markenschutz aufklären. Zuletzt vernetzte Keienburg Shan Fan mehrfach mit einer hiesigen Traditionsbranche: Kaffee. Ein Motiv des individuell gestaltbaren Etiketts der Tchibo-Linie „Mein Privat Kaffee“ wurde 2014 von Brand-Akademikern kreiert. Und im Rahmen des Wettbewerbs „Hamburg! Handelt! Fair!“ entwarf ein Team kürzlich ein Kommunikationskonzept für J.J. Darboven. Bei dessen Marketing-Chef Manuel Rodriguez- Eicke kam es so gut an, dass er „weiteres Interesse an einer Zusammenarbeit“ beteuert. Als Grund nennt er enorme Motivation, „weit über unseren Erwartun- gen“. Zu einem gewissen Teil lässt sie sich vielleicht Jan Freitag redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-563 HAMBURGER WIRTSCHAFT 04 / 18  MACHER 25 – Aufruf des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. Landesverband Hamburg – Vor mehr als 280 Jahren haben Kaufleute der Freien und Hansestadt Hamburg die Commerzbibliothek gegründet, welche heute die älteste private und frei zugängliche Wirtschaftsbibliothek der Welt ist. Ihr Bestand umfasst derzeit rund 200.000 Medien aus den Bereichen Wirtschaft, Recht und Steuern. Nun sind diese auch historisch einmaligen Kulturgüter und damit bedeutende Teile der Hamburger Wirtschaftsgeschichte gefährdet, da die Handelskammer Hamburg Umstrukturierungen mit dem Ziel von Einsparungen oder gar den Verkauf ihrer unersetzbaren Commerzbibliothek an Dritte erwägt. Gerade Hamburger Kaufleute dürfen jetzt nicht schweigen. Votieren Sie mit deutlichen Worten für den Schutz und Erhalt der unschätzbaren Commerzbibliothek. Hamburger Kaufleute ohne Worte Die Brand Aca- demy ist in einem Bauhaus-Denkmal an der Elbchausee untergebracht. 58 Lehrkräfte unterrichten Studierende aus über 20 Ländern ANZEIGE

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