April 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 04 / 18  FRAGE DES MONATS 26 FOTOS: STEFAN BUNGERT, BEIERSDORF AG, SIEMENS AG, MARKUS HAUSER Wenn es dabei bleibt, steigt das Vereinigte Königreich am 29. März 2019 aus der Europäischen Union aus. Unsere Handelskammer hat zur Unterstützung ihrer Mitglieder eigens eine Brexit-Taskforce gegründet. Wir haben Hamburger Unternehmer nach ihrer Brexit-Strategie gefragt. Wie bereitet sich Ihre Firma auf den Brexit vor? „Zum jetzigen Zeitpunkt prüfen wir die folgenden Fragen: Rei- chen bestehende Zollbürgschaf- ten aus? Wo und wann lassen sich Zollanmeldungen am besten durchführen? Werden zusätzliche Lagerkapazitäten benötigt? Wo sind Unterbrechungen im Transportablauf zu erwarten, und gibt es hier Optimierungsmög- lichkeiten? Lassen sich die neuen Herausforde- rungen mit dem jetzigen Personalstamm noch be- wältigen? Viele Fragen, aber auch schon eine Antwort: Die neuen Prozesse werden mehr Zeit und Geld kosten!“ Dr. Mahmut Kobal, Leiter Zoll und Außenwirtschaft der Beiersdorf AG: „Wir haben zwei Arbeitsgruppen gebildet, eine in der Zentrale und eine an unserem Standort im Vereinigten Königreich. Wir analysieren unter anderem die zu erwartenden steuerlichen und zollrechtlichen Effekte, eventuelle Anpassungen in der Lieferkette sowie den zusätzlichen administrativen Aufwand und die bürokrati- schen Hürden. Die Unberechenbarkeit der Verhandlungen erschwert momentan natürlich eine verlässliche Planung. Wir sind aber zuversichtlich, den Brexit zu meistern.“ Sonja Neubert, Sprecherin der Niederlassung Hamburg der Siemens AG: „Siemens hatte gehofft, dass Großbritannien in der EU bleiben würde, wir respektieren aber das Ergebnis des Referendums. Siemens ist seit über 170 Jahren in Großbri- tannien aktiv, ist mit rund 14000 Mitarbeitern im ganzen Land präsent und wird sich auch weiterhin dort engagieren. Wir wünschen uns eine Vereinba- rung, die die Störung der Geschäftsabläufe minimiert, den Freihandel und die konstruktive Zusammenarbeit aufrechter- hält und unterstützen eine Übergangsvereinbarung.“ Peter Schuh, Managing Partner der Stratfields GmbH & Co. KG:: „Der Brexit spielt in den Strategien fast sämtlicher unserer Kunden eine wichtige und zum Teil sogar existenzielle Rolle. Wir unterstüt- zen unsere Kunden in der Entwicklung einer starken strategischen Markt- und Wettbe- werbssituation. Mit unserem Brexit-Health-Check helfen wir Unternehmen gezielt, die potenziellen Auswirkungen, Opportunitäten und Handlungsoptionen im Angesicht verschiedener Brexit-Szenarien auszuarbeiten. Ziel: negative Auswirkungen minimieren und Chancen identifi- zieren und ergreifen.“ Hans-Peter Grage, Customs Manager Germany der Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG FRAGE DES MONATS Infos über die Bedeutung des Brexit für die Hamburger Wirtschaft und Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie unter: www.hk24.de/brexit Tipp

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