April/Mai 2022

Hamburg und der Krieg Viel Unsicherheit, aber auch zahlreiche Hilfsangebote: Was Russlands Krieg in der Ukraine für die Hamburger Wirtschaft bedeutet. Riesenerfolg der Spendenaktion für die Ukraine: In der Harburg Info stapelten sich Anfang März die Hilfsgüter. Beratungs- angebote Eine Taskforce der Kammer berät zu aktuellen Entwick- lungen und Folgen des Kriegs für die Hamburger Wirt- schaft. Die Kam- mer sucht zudem den Austausch mit der Politik und ko- ordiniert humani- täre Hilfsangebote. Zentrales Angebot ist der Krisenkon- takt über: krise@ hk24.de oder tele- fonisch unter 36138-5000. Informationen Eine Übersichts- seite zum Thema „Ukraine-Krieg“ finden Sie unter www.hk24.de/ russland-ukraine Zu aktuellen Sank- tionen informiert die Kammer unter www.hk24.de/ russland- sanktionen Hilfe von Unter- nehmen Zahlreiche Ham- burger Unterneh- men unterstützen die Ukraine. Alle Maßnahmen fin- den Sie auf der Seite www.hk24. de/wirtschafthilft Niedrigere Energiesteuern gefordert Natürlich hat der Krieg auch massive Folgen für die Wirtschaft insgesamt – angefangen mit den derzeiti- gen Treibstoffpreisen. 85 Prozent der 510Hamburger Unternehmen, die an einer Blitzumfrage der Han- delskammer zwischen dem 16. und 18. März teilnah- men, gaben an, von den hohen Preisen betroffen zu sein – und 27 Prozent bezeichneten sie gar als exis- tenzbedrohend. Vor allem die Logistik-Branche be- findet sich im Krisenmodus. Über die Hälfte (53 Pro- zent) der Befragten fordern eine Senkung der Mehr- wertsteuer, 40 Prozent eine Erhöhung der Pendler- pauschale und 38 Prozent einen Tankrabatt. Eine kurzzeitige Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe wurde Ende März von der Regierungskoali- tion beschlossen, doch das reicht nicht aus: „Die IHK Nord drängt darauf, die Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu reduzieren. Dazu brauchen wir eine sofortige Änderung des Planrechts, um LNG-Ter- minals im Norden schnellstmöglich zu errichten und weitere Standorte auszumachen“, so IHK-Nord-Vorsit- zender Prof. Norbert Aust. Gefordert ist auch der wei- tere Ausbau vonAnlagen für erneuerbare Energie. D er Angriff auf dieUkraine hat selbst jene über- rascht, die sich schon länger mit dem Land beschäftigen. „Bei unserer letzten regulären Sitzung Mitte Februar“, so Merle Andraschko, Osteu- ropa-Referentin der Kammer, „hat noch keinMitglied des Arbeitskreises Osteuropa mit einer solchen Ent- wicklung gerechnet.“ Inzwischen wird Russland zu- nehmend vom internationalen Handel ausgeschlos- sen: Bis zum 15. März beschloss die EU allein fünf Sanktionspakete, weitere sind zu erwarten. Der aktuelle Sanktionsstand findet sich auf der Website der Kammer (siehe Infospalte links); An- sprechpartner ist ArneOlbrisch, der EndeMärz bereits über 50 „vertiefte Anfragen“ erfolgreich beantwortet hatte. „Wir recherchieren jeden Morgen im Amtsblatt der EU, ob es zu den Embargoregelungen etwas Neues gibt“, sagt Olbrisch. „Für die Beratungspraxis ist nicht so relevant, was in den Nachrichtensendungen und Talkshows diskutiert wird, sondernwas die EU tatsäch- lich beschlossen hat und was die Unternehmen ab so- fort zwingend beachtenmüssen.Wirmüssendie Ände- rungen zunächst verstehen und die Informationen dann so aufbereiten, dass allewissen, was zu tun ist.“ HAMBURGER WIRTSCHAFT 18 FOTOS: HARBURG MARKETING E.V., FRED WILLENBROCK UKRAINE- KRISE

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