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HAMBURGER WIRTSCHAFT 01 / 17

KARRIERE

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FOTO: ANNEGRET HULTSCH

Erfolgreich durch lebenslanges Lernen

KARRIERE

Z

weieinhalb Jahre sind vergangen, seit Abdulrazzak Doks

aus Syrien nach Deutschland kam. Er ist einer von circa

50000 Geflüchteten, die in Hamburg leben. Die meisten

von ihnen stammen aus Afghanistan, Syrien, dem Iran, dem

Irak oder aus Eritrea. Die Hälfte der Geflüchteten bringt beruf-

liche Kompetenzen mit; drei Viertel befinden sich derzeit in in-

tegrationsfördernden Maßnahmen. Doch bis sie auf dem hiesi-

gen Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben, vergeht meist viel Zeit.

So wie bei Doks. Er war in seiner Heimat Unternehmer, hatte

ein eigenes Restaurant und Internetcafé. Dadurch ist er es ge-

wohnt, Dinge voranzubringen. „Wenn ich nicht arbeite, fühle ich

mich nicht lebendig“, sagt er. Die Zeit in Deutschland war für

ihn deshalb bisher ernüchternd. „Als ich hier ankam, waren die

Gesetze noch anders“, erzählt er. „Mein Aufenthalt ist befristet

gestattet; ich durfte bislang keinen Integrationskurs besuchen.

Doch syrische Freunde, die 2015 nach Deutschland kamen, fan-

gen jetzt sogar schon an zu studieren.“

Aus diesem Grund kümmerte sich Doks selbst darum, dass

es mit der Integration klappt. Dank eines Stipendiums konnte

er den Deutschunterricht am Goethe-Institut besuchen; Zugang

zu einem weiterführenden Sprachkurs erhielt er über einen Bil-

dungsgutschein. Damit er sich in Deutschland irgendwann wie-

der selbstständig machen kann, strebt er schnellstmöglich das

Sprachniveau C2 an – und damit das sogenannte Große Deutsche

Sprachdiplom. „Denn vor der Selbstständigkeit möchte ich so

gut Deutsch sprechen, dass ich alle wichtigen Voraussetzungen

Ein weiter Weg

Mit Bewerbertrainings unterstützt die Handelskammer Geflüchtete bei der Jobsuche.

Der Syrer Abdulrazzak Doks berichtet von seinen Erfahrungen.

WIR

BILDEN

MENSCHEN

Mittlerweile unterstützt Abdulrazzak

Doks (re.) auch andere bei ihren

Bewerbungen, zum Beispiel den

Syrer Mohammed Jamil Kalaji