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BÜCHER

Bildband

Andere Ansichten

Es ist eine Reise in die Vergangenheit Hamburgs, zu der

Milan Horacek den Betrachter dieser Bilder mitnimmt.

Zwischen der Neuländer Straße in Harburg und der Heb-

belstraße in Uhlenhorst hat der Fotograf zwischen 1981

und 1983 immer wieder Aufnahmen der Stadt abseits

der klassischen touristischen Pfade gemacht. Auf seinen

Bildern finden sich unter anderem Industriegebiete, scheinbar überdimensionierte Straßen-

kreuzungen sowie Wohnhäuser aus der Vor- und Nachkriegszeit. Einiges wirkt trist, grau

und dem Verfall nahe. Mit der heutigen Realität haben aber beispielsweise die Aufnahmen

vom Billwerder Neuer Deich, von der Neuländer Straße, vom Fischmarkt und vom Hofweg

nichts mehr zu tun. Anderes hingegen wirkt überraschend vertraut. Die Bürogebäude am

Überseering zum Beispiel. Oder die S-Bahnhaltestelle Hammerbrook mit ihren markanten

roten Schallschutzwänden. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn sie wurde 1983 eröffnet.

Milan Horacek: „Hamburg Cityscapes“; Junius Verlag; Hamburg 2016; 96 Seiten; 59,90 Euro

Architektur

Das Bankhaus

am Neß

Martin Haller war nicht

nur der Architekt des

Hamburger Rathauses.

Er gestaltete auch

zahlreiche Geldhäuser.

Sein erster Bau dieser

Art war die Commerz- und Disconto-Bank

am Neß. 1874 wurde das Bankhaus fertig-

gestellt – in schöner Lage und in unmittel-

barer Nähe zur Neuen Börse. Die Bank

expandierte stetig, weshalb das Gebäude

mehrfach erweitert und umgebaut wurde.

Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg

taten ihr Übriges. Der Leser wird durch 140

Jahre Baugeschichte dieser Hamburgensie

geführt – mit zahlreichen Plänen, Stichen

und historischen Fotos des eindrucksvollen

Neorenaissancebaus. Durch die zahlreichen

Veränderungen ist die Handschrift Hallers

allerdings heute kaum mehr erkennbar.

Detlef Krause, Katrin Lege und Ulrike Zim-

merl (Hrsg.): „Die Commerzbank am Neß

in Hamburg. 140 Jahre Baugeschichte in

Bildern“; Henrich Editionen; Frankfurt am

Main 2016; 160 Seiten; 16 Euro

Stadtgeschichte

Es war einmal

eine Burg ...

1183 Jahre sind eine

verdammt lange Zeit.

Vor knapp 1183 Jah-

ren, am 15. Mai 834,

entsandte Kaiser

Ludwig der Fromme

den Benediktinermönch und Missionar Ans-

gar zur Hammaburg. Mit diesem Ereignis

beginnen die Journalisten Erik und Martin

Verg ihre Betrachtungen zur Verwandlung

Hamburgs vom kleinen Dorf am großen

Fluss in eine Metropole. Insgesamt 25 mar-

kante Punkte in der Stadtgeschichte haben

sie dafür herausgegriffen. Darunter sind

natürlich der Große Brand 1842, die verhee-

rende Bombennacht vom 3. August 1943

und die Sturmflut 1962. Mit den Jahren

zwischen diesen Ereignissen befassen sich

die Autoren jeweils in Kurztexten. Zudem

wird das Geschehen in Hamburg am Ende

eines jeden Kapitels in den weltweiten Zu-

sammenhang gesetzt.

Erik und Martin Verg: „Das Abenteuer, das

Hamburg heißt“; Ellert & Richter Verlag;

Hamburg 2016; 288 Seiten; 19,95 Euro

Wissen

Ein Lexikon für

(Neu-)Hamburger

Wem hat die Brandstwiete

ihren Namen zu verdanken?

Warum stehen vor dem Afrika-

haus eigentlich diese beiden

riesigen Elefanten? Und was

hat es mit dem Matthiae-Mahl

im Festsaal des Rathauses auf

sich? Antworten auf diese und

97 weitere Fragen gibt der

Journalist Edgar S. Hasse in

diesem Buch. Von A wie Aal-

suppe bis Z wie Zollenspieker

Fährhaus beschreibt er darin

einige Sehenswürdigkeiten,

geht auf die Stadtgeschichte

ein und bringt Zugezogenen

Hamburger Spezialitäten wie

Labskaus und Rode Grütt nä-

her. Zudem räumt er mit einem

Klischee auf. Denn Hamburg ist

mitnichten die regenreichste

Stadt hierzulande. Laut einer

Studie aus 2004 sind Halle an

der Saale und Köln, wo es in

dem Jahr an 266 beziehungs-

weise an 263 Tagen zu Nieder-

schlägen kam, gar die regen-

reichsten Städte Europas. In

der Hansestadt dagegen gab

es nur 200 Niederschlagstage.

Edgar S. Hasse: „Hamburg

ganz schön plietsch. Die

Hansestadt in 100 Stichwor-

ten“; Ellert & Richter Verlag;

Hamburg 2016; 208 Seiten;

12,95 Euro

HAMBURGER WIRTSCHAFT 01 / 17

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