Dezember 2022/Januar 2023

Paradies für kleine Leute Für seinen vor 13 Jahren gemeinsam mit seiner Frau in Eimsbüttel gegründeten Concept-Store für Kinderbekleidung, Spielwaren und Geburts­ geschenke sucht Kai Fischer eine Nachfolge. Nach 13 Jahren möchte Kai Fischer das Geschäft „Kleine Leute“, das er gemeinsam mit seiner Frau aufgebaut hat, nicht mehr weiterführen und sucht eine Nachfolge. Das Puppenhaus im Schaufenster von „Kleine Leute“ ist ein „Hingucker“. Interessieren Sie sich für das Unter- nehmen von Kai Fischer, wenden Sie sich bitte unter Nennung der Chiffrenummer HH-A-22100002 an Sabine Pilgrim von der Handels- kammer (sabine. pilgrim@hk24.de, 36138-787). Zahl- reiche Ratschläge und Informationen zu den Beratungs- angeboten der Handelskammer sind je nach Ihrem Vorhaben unter www.hk24.de/ nachfolge zusam- mengestellt. dratmeter mit Kinderfashion, Spielwaren und Geburtsgeschenken befüllt: Strampler, Jäckchen, Decken und Rasseln, Kuscheltiere und Puppen, Stempel, Rucksäcke und Geschirr. Hauptsächlich skandinavischeMarken und dezente Farben. Schrille Töne, so Fischer, passen nicht ins Konzept. Fast ihr gesamtes Geld haben Gabriele Saul und Kai Fischer, der aus Bielefeld stammt und Physik und Maschinenbau studiert hat, seinerzeit in das neue Unternehmen gesteckt. „Wir haben noch einmal ganz bei null angefangen“, so Fischer. Er erinnert sich daran, dass es bis zur Eröffnung von „Kleine Leute“ im Jahr 2009 eigentlich nirgendwo „richtig schöne Kinderklamotten“ zu kaufen gab. Seit dem Tod seiner Frau im vergangenen Jahr möchte er das etablierte Geschäft trotz großer Stammkundschaft und guter Verkaufszahlen, die auch während der Lockdowns nicht eingebrochen waren, nicht mehr weiterführen. Zu sehr verbindet er es mit alten Zeiten. „Zudem ist ‚Kleine Leute‘ das Lebenswerk meiner Frau. Als Grafikdesignerin war sie mit ihrem kreativen Kopf und ihren Ideen die Kapitänin, ich war nur der Steuermann.“ Er fühle sichmit 52 Jahren zu alt für einen Kinderladen und wünsche sich als Nachfolge jemanden mit Energie, Ausdauer und dem richtigen Spirit. „Um nicht unterzugehen, musst du in diesem Metier immer Neues bringen, immer den Zeitgeist treffen und dich kontinuierlich mit deinem Angebot verändern – diesen Input kann ich nicht leisten.“ Hinzu kommen Internetseite, Online-Shop und Instagram, die gepflegt und stets auf dem neu- esten Stand gehaltenwerdenwollen. Kai Fischer sucht jetzt nach neuen Aufgaben. Dabei überlegt er sogar, wieder in die Möbel­ branche zurückzukehren, jetzt, da die beiden Söhne fast erwach- sen sind. Der ältere studiert Ener- gie- und Umweltmanagement, der jüngere macht nächstes Jahr das Abitur. „Die haben ganz andere Interessen und würden das Ge- schäft nicht übernehmenwollen.“ Auchwenn ermit „Kleine Leute“ abschließenmöchte – privat bleibt Kai Fischer dem Stadtteil, in dem er seit vielen Jahren auch zu Hause ist, auf jeden Fall erhalten. S eine Leidenschaft waren eigentlich immer Möbel. Nicht irgendwelche Möbel, sondern Designklassiker aus den Sechziger- und Sieb- zigerjahren. Lange Zeit haben Kai Fischer und seine Frau Gabriele Saul damit gehan- delt – in einem kleinen Geschäft in der Mansteinstraße in Eims- büttel. Doch dann kamen die Kinder, und vieles war nun an- ders. „Wir hatten überhaupt nicht mehr die Zeit, für irgend- welche Raritäten durch Europa und die ganze Welt zu reisen“, er- zählt Fischer. „Wir mussten uns etwas anderes überlegen.“ Die zündende Idee hatte vor 13 Jahre seine Frau: ein Geschäft für Mütter mit Kindern bis sechs Jahre – angelegt als sogenannter „Concept-Store“, der hoch- wertige Produkte einer gewissen Linie auf unge- wöhnliche Weise kombiniert. Die Möbel wurden ein- gelagert oder verkauft, das Geschäft in der Manstein- straße in „Kleine Leute“ umbenannt und die 65 Qua­ FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 58 FOTOS: KARIN GERDES UNTERNEHMENS PORTRÄT

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