Dezember 2022/Januar 2023

Mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen – auch dieses Ziel verfolgt die Bahn mit ihrem neuen Deutschlandtakt. Einfacher gesagt als getan: Eine aktuelle Studie der IHK Nord benennt problematische Punkte für Wirtschaft, Handel und Seehäfen. Um den Hafen noch besser anzubinden, braucht es mehr Güterzüge. Doch die bisherigen Planungen reichen noch nicht aus. güterverkehr muss in den Planungen des Deutsch- landtaktes noch stärker berücksichtigt werden.“ Das zeigt auch eine aktuelle Studie der IHK Nord und des Zentralverbandes der deutschen Seehafen- betriebe ZDS ( www.t1p.de/d-takt ). Sie überprüfte, ob die im Rahmen des D-Takts beschlossenen Ziele und infrastrukturellen Maßnahmen eine ausrei- chende Grundlage darstellten, um die ambitionier- ten Ziele des Projekts auch imSchienengüterverkehr zu erreichen. „Wir haben geschaut: Reichen die Ka- pazitäten? Und da muss man sagen: aus unserer Sicht nicht!“, fasst Frank Zühlke, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Nord, die Ergebnisse der Studie zusammen. Denn eigentlich hatte sich das Bundesverkehrs- ministerium schon 2019 im „Masterplan Schienen- verkehr“ zum Ziel gesetzt, bis 2030 den Güteranteil am Schienenverkehr von derzeit 18 auf 25 Prozent zu steigern – was rund 200 Milliarden tkm entspräche. Die Gutachter der IHK-Studie halten dieses Zeitfens- ter für unrealistisch, 25 Prozent seien eher bis 2040 zu erreichen. P olitik und Deutsche Bahn haben sich ambitio- nierte Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll die Gütertransportleistung auf den deutschen Schie- nen auf 153,7 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) stei- gen, so der „Zielfahrplan Deutschlandtakt“ („D-Takt“) – das wären gut 30 Milliarden tkmmehr als 2020. Be- deutsam ist das Vorhaben insbesondere für die nord- deutschen Seehäfen. Denn über diese werden mehr als zwei Drittel des deutschen Außenhandels abgewi- ckelt, und ihr Güterumschlag hängt entscheidend von leistungsfähigen Schienenverbindungen ab, die die Hafen-Terminalsmit demBinnenland verbinden. „Wir unterstützen die Ziele des Deutschlandtak- tes uneingeschränkt, er ist eine riesige Chance für den Schienenverkehr imNorden“, sagt Prof. Norbert Aust, noch bis Ende Dezember Vorsitzender der IHK Nord, die 13 Industrie- und Handelskammern aus den fünf norddeutschen Bundesländern vereint. Um die ehr- geizigen Ziele zu erreichen, seien jedoch „Investitio- nen in eine entsprechend leistungsfähige Infrastruk- tur nötig“ – und hier bestehe noch reichlich Hand- lungsbedarf. Austs klare Forderung: „Der Schienen- Runter vom Ausweichgleis 56 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz