Dezember 2022/Januar 2023

tingBox können Sie bei uns digital Brillen anprobie- ren, ohne Ihre aktuelle Brille abzusetzen. Die An- wendung rendert die echte Fassung einfach heraus. Das ist ein schöner Mehrwert. Und diese Kunden- zufriedenheit können wir messen. Was ist Ihre Empfehlung für andere Firmen? Ich glaube, es gibt keine Patentlösung, wie man ein Unternehmen digitalisiert. Aber amAnfangmuss es immer eine knochenehrliche Bewertung geben, wo man wirklich steht. Bin ich mit den Angeboten, die ich meinen Kunden liefere, auf der Höhe der Zeit? Oder bin ich hinter der Zeit? Dafür brauchen Sie technologisches Know-how. Und es lohnt sich im- mer, mit Unternehmen zu reden, die diesen Prozess schon durchlaufen haben. Wir sind zu vielen Unter- nehmen gefahren und haben uns einfach ange- guckt, wie die das machen. Es geht bei diesen Prozess um Schnelligkeit … In der Tat. Wir müssen verstehen, dass neue Tech- nologie diesen Wandel, den man gemeinhin als Dis- ruption beschreibt, extrem beschleunigen kann. Heute kann ein Start-up mit einer Handvoll Leuten ein leistungsfähiges Geschäftsmodell entwickeln, Digitale Technologien müssen einen Mehrwert für Kunden stiften. indem es vorhandene Software zusammenfügt. Bei dieser sogenannten kombinatorischen Innovation brauchen Sie nicht mehr Hunderte von Entwick- lern, da reichen vier oder fünf. Wie haben Sie Ihren Vater von solchen Innova- tionen überzeugt? Mein Vater ist 50 Jahre älter. Unsere Vater-Sohn- Beziehung hat sich dadurch ausgezeichnet, dass er sehr viel lange Leine gelassen hat. Mein Vater ist ja ein sehr durchsetzungsstarker Charakter. Ich weiß nicht, wie gut es gelaufen wäre, wenn der Alters­ unterschied nur 25 Jahre betragen hätte. Aber in der Konstellation, die wir hatten, war er sehr großzügig und risikobereit. Diese Symbiose aus Erfahrung und Pioniergeist war für uns als Unternehmen sehr gut. Wäre Ihr Vater sehr enttäuscht gewesen, wenn Sie nicht ins Unternehmen eingetreten wären? Das müssen Sie ihn fragen. Für mich hat sich die Fra- ge nicht wirklich gestellt. Ich habe mich ja auspro- biert. Ich war in unserer Branche bei anderen Unter- nehmen. Ich war auch mal in einem Technologie- Start-up. Und im wissenschaftlichen Bereich. Aber am Ende habe ich immer wieder gespürt, dass unser Unternehmen ein Glücksfall ist, weil wir eine sehr kundenfreundliche Philosophie haben. Wir orientie- ren uns an den Kunden, nicht am Maximalprofit. Und wir haben für jeden Kunden eine Lösung. Des- halb arbeite ich hier so gern. Wie wichtig ist Delegieren mit Blick auf die digitale Transformation? 34 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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