Dezember 2021/Januar 2022

Der Handelsausschuss der Han- delskammer greift das Thema „Custo- mer Centricity“ immerwieder auf. „Mir ist es wichtig, den Austausch zwischen den Online-Pure-Playern und dem stationären Einzelhandel zu intensivie- ren – immer mit demZiel, voneinander zu lernen und Ideen über erfolgreiche Handelskonzepte weiterzugeben“, sagt die Ausschussvorsitzende Britta Mohr- Rothe, die als Market Managerin das IKEA-Haus inAltona leitet. Viele Unternehmen, die ihre Ge- schäfte monatelang schließen muss- ten, hatten massive Umsatzeinbußen zu verkraften. Entsprechend gedrückt war die Stimmung im vergangenen Frühjahr. Und war umso euphori- scher, als der Einzelhandel im Som- mer endlich wieder öffnen durfte. Das spiegelte sich im Juli auch im Kon- junkturbarometer der Handelskam- mer wider, als der Geschäftsklimain- dex auf einer Skala von 0 bis 200 den Wert 116,9 erreichte. Inzwischen hat sich die konjunkturelle Lage wieder normalisiert: Die Euphorie ist verflo- gen, aber einWert von 106,3 im aktuel- len Konjunkturbarometer vom Okto- ber dokumentiert noch immer eine eher optimistische Grundeinstellung. Auffällig ist, dass die Erwartungen des Einzelhandels für 2022 deutlich posi- tiver sind als die Einschätzung der gegenwärtigen Geschäftslage. Die optimistische Stimmung be- stätigen viele Hamburger Einzelhan- delsunternehmen. „Wir beobachten einen guten Zuspruch und eine starke Nachfrage“, sagt Marc Böhle, Inhaber von Rumöller Betten in Blankenese. „Unsere Kundinnen und Kunden kau- fen bei uns hochwertige Betten und gepflegte Bettwäsche.“ Offenbar habe seine Kundschaft einen erheblichen HEINER SCHOTE heiner.schote@hk24.de ZUWACHS BEIM E-COMMERCE Ab 2016 wuchs der E-Commerce-Umsatz mit Waren gegenüber demVorjahr stets zwischen 10 und 12 Prozent. Ein etwas höheres, aber nicht ungewöhnlich starkes Wachstum erzielte die Branche 2020mit 14,6 Prozent gegenüber demVor-Corona-Jahr 2019. Dies ermittelte der „Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V.“ ( www.bevh.org ) . Die Ergebnisse des Konjunkturbarometers (siehe Seite 32), auch für einzelne Wirtschaftszweige, finden Sie unter www.hk24.de/konjunktur BRANCHEN REPORT EINZELHANDEL Von der Vision zum Projekt. 2800 Referenzen Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin 40 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bausystem.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- undGewerbebau WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE Nachholbedarf, stellt der Einzelhänd- ler fest, der in Hamburg drei statio- näre Geschäfte und den Online-Shop www.rumoeller.de betreibt. Wie stark sich die viel diskutierten Lieferengpässe auswirken werden, be- urteilt der Einzelhandel ganz unter- schiedlich. Einige Unternehmen haben schon jetzt deutliche Umsatzeinbußen zu verkraften, weil bestimmte Pro- dukte nicht rechtzeitig in die Geschäfte geliefert werden. Dies werde sich, so die Einschätzung vieler, auch 2022 noch deutlich bemerkbar machen. An- dere hingegen berichten, dass ihre La- ger für dasWeihnachtsgeschäft und für das kommende Jahr gut gefüllt sind. Einzelhandel ist optimistisch Insgesamt schaut der Einzelhandel op- timistisch auf 2022 und auf das bevor- stehende Weihnachtsgeschäft. Die Ent- scheidung des Senates, Weihnachts- märkte wieder zuzulassen, ist ein gutes Signal. Dies wird viele Menschen ver- anlassen, in die Innenstadt und in die Quartiere zu kommen. Für Peter Oschätzchen, der in der Innenstadt zwei Gourmetshops be- treibt und unte r www.oschaetzchen. com auch online aktiv ist, kommt noch etwas hinzu: „Ich beobachte, dass viele Unternehmen auch in diesem Jahr auf eine Weihnachtsfeier verzichten und ihren Mitarbeitern stattdessen ein schönes Geschenk machen.“ Da böten sich Körbe mit Lebensmitteln und Schokolade natürlich an. Von Peter Oschätzchen und vielen anderen Ein- zelhändlern wird „Customer Centri- city“ gelebt. Die Kundschaft weiß das zu schätzen.