Dezember 2020 / Januar 2021

WWW.HK24.DE 55 FOTOS: XXXXXXXXXXXX FOTOS: BENNE OCHS Vier Masten für Hamburg M ein Schiff!“ Wenn Reinhard Wolf das in brei- tem Hamburgisch sagt, klingt es bei aller Begeisterung gar nicht so besitzanzeigend, wie die Wortwahl nahelegt. Es klingt eher, als meine der langjährige Handelskammer-Syndikus „unser Schiff“, besser: „euer Schiff“. Schließlich ist dieses Schiff nicht nur irgendein besonders großer Kahn. Als Reinhard Wolf davorsteht, umringt von historischen Hafenkränen beim Kleinen Grasbrook, muss er die Arme schon mächtig ausbreiten, um das Ausmaß seiner Errungenschaft auch nur annähernd zu erfas- sen. Es ist die „Peking“. Wenn Schifffahrtfans den Namen hören, wissen sie sofort, von welchem Schmuckstück die Rede ist: Die Viermastbark, 1911 bei Blohm & Voss vom Stapel gelaufen, war jahrelang Hamburgs maritimer Stolz. Selbst als neue Dampfer die alten Windjammer aus dem Nordatlantik drängten – gen Südamerika waren die Stahlsegler der Reederei Laeisz nicht nur schnel- ler, sondern auch effizienter. Auf langer Strecke, er- zählt Reinhard Wolf unter dem imposanten Bug, „hätten Motorschiffe so viel Kohle gebraucht, dass für Salpeter aus Chile kein Platz geblieben wäre“. Tradition schlägt Zukunft, Handwerk Technik – kein Wunder, dass die „Peking“ bis in höchste Regie- rungskreise Legendenstatus besitzt. → Die P-Liner der Reederei Laeisz machten Hamburg vor 100 Jahren zur Weltstadt. Jetzt kehrt der Viermaster „Peking“ restauriert zurück. Dazu trug auch die Handelskammer maßgeblich bei.

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