Oktober/November 2021

WWW.HK24.DE FOTOS: FEMERN A/S Eine Grundsatzfrage stellt sich seit November 2020 jedoch nicht mehr: Das Bundesverwaltungsge- richt wies alle Klagen gegen den Tunnelbau endgültig ab. Das klare Urteil überraschte selbst Teile der Poli- tik: Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte imVorfeld damit gerech- net, dass das Gericht dem Land noch weitere „Haus- aufgaben“ aufgeben könnte. Dies könnte auch erklä- ren, weshalb das Projekt auf deutscher Seite lange nicht im nötigen Tempo vorangetrieben wurde, wäh- rend die Planungen in Dänemark im Einvernehmen mit der Bevölkerung konsequent voranschritten. Mit dem offiziellen Baubeginn im Januar 2021 konnte Fe- mern A/S Fakten schaffen. Die Anbindung auf deut- scher Seite droht hingegen, nicht rechtzeitig fertig zu werden – die versprochenenwirtschaftlichen Impulse undReisezeitgewinnewärendann erst einmal dahin. Speziell die Strecke Lübeck–Fehmarn könnte für mehrere Jahre ein Flaschenhals werden. Die DB Netz AG plant zwar schon seit Jahren, konnte den Bau bis- her aber nicht beginnen. Denn viele Jahre wurde um die geeignetste Trasse gestritten; es ging um Lärm-, Umwelt- und Artenschutz, um die Notwendigkeit ei- ner neuen Fehmarnsundquerung, die Lage neuer Hal- tepunkte und eine Bündelung der Bahnstrecke mit der Autobahn A1. Zwar sind heute viele Grundsatzfra- gen geklärt, aber Baurecht liegt noch nicht vor. So dro- hen langwierige Klageverfahren in jedem Planungs­ abschnitt, bevor der Bau für die durchgehende Hoch- geschwindigkeitsstrecke endlich beginnen kann. Dabei sollte das Leipziger Urteil aus Sicht der Wirtschaft den lang ersehnten Wendepunkt mar- kieren. Dr. Arno Probst, Vorsitzender des „Fehmarn- belt Business Council“ (FBBC), jubelte nach der Ur- teilsverkündung: „Auf dieses Signal haben wir lange gewartet, jetzt haben wir endlich Rechtssicherheit.“ Auch für die Europäische Kommission ist das Urteil sehr wichtig: Es geht um eines der wichtigsten Infra- strukturprojekte in der EU, denn der Tunnel wird auch Skandinavien undMitteleuropa verbinden. Mit der Bahn kann man von Hamburg aus künf- tig in unter drei Stunden in Kopenhagen sein. „Für eine enge Kooperationmit unseren nördlichen Nach- barn sind gut ausgebaute Schienen- und Straßenan- bindungen unabdingbar“, betont Dr. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Damit die befürchteten Verzögerungen nicht eintreffen, gilt es nun, die Tunnelanbindung zügig voranzutreiben. „Dann“, so Heyne weiter, „könnten die Metropolregi- onen Hamburg und Öresund zusammenwachsen und Hamburg die südlichste Stadt Skandinaviens werden.“ Sobald denn alles einmal fertig ist. DANIEL MÖCK daniel.moeck@hk24.de Das „Fehmarnbelt Business Council“ (FBBC) ist ein Zusammenschluss von elf norddeut­ schen, dänischen und schwedischen Wirtschaftsver­ bänden. Er unter­ stützt die feste Fehmarnbelt­ querung bereits seit ihren Anfän­ gen. Dabei setzt sich das FBBC nicht nur für das wirtschaftliche Wachstum der Region, sondern auch für das wis­ senschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Zusammenwach­ sen auf beiden Seiten der Ost- see ein. Insge- samt vertritt das FBBCmehr als 400 000 Unter­ nehmen. Weitere Informationen dazu unter: www.fbbc.eu FEHMARNBELT QUERUNG Mobile Räume • Bürocontainer Planung • Sanitärcontainer Verkauf • Lagercontainer Miete Porgesring 12 | 22113 Hamburg Telefon: 040/733 607-0 E-Mail: info@hansabaustahl.de www.hansabaustahl.de Seit über 50 Jahren HansaBaustahl_58x112.indd 1 29.01.20 15:05 Mietwärme Mietlüfter Bautrockner Heiztrailer 150 – 300 kW Heiztrolleys 18 – 40 kW Elektro mobile Warmluftgeräte 2 – 200 kW mit Öl/Gas/Strom, für Bau/Zelt/Event, Notfallwärme mit Brennstoffversorgung Tel.: 040 / 53879800 · Fax 040 / 538798010 www.hinsch-mietheizer.de

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