Oktober/November 2021

13 ARBEITS MODELLE WWW.HK24.DE Der Wandel der Arbeitswelt betrifft aber nicht nur das Miteinander, sondern hat auch arbeits- rechtliche Folgen. „Viele Firmen haben jetzt Be- triebsvereinbarungen zu flexiblemArbeiten“, erläu- tert Nevermann, „die wären ohne Corona vielleicht noch Jahre in den Schubladen geblieben.“ Jetzt än- dern sich die Zeiten. Firmen, die Homeoffice anbie- ten und einen Betriebsrat haben, sind seit dem 17. Juni verpflichtet, Arbeitszeit, Tätigkeit und Aus- stattung des Arbeitsplatzes in einer Betriebsverein- barung festzuhalten. „Und der Betriebsrat hat dabei ein starkes Mitbestimmungsrecht“, sagt Marco Heilmann, Partner der Wirtschaftskanzlei BRL. Aber auch Firmen ohne Betriebsrat rät der Anwalt für Arbeitsrecht, diese Punkte imArbeitsvertrag zu regeln. „Nur dann herrscht wirklich Klarheit.“ Das gilt besonders für den Datenschutz. „Auch nach anderthalb Jahren Corona sehen wir hier noch Handlungsbedarf“, berichtet Christian Huth, Ge- schäftsführer der CFC – Compliance Factory Consul- ting GmbH. „Das beginnt bei der Ausgestaltung des Heimarbeitsplatzes und der Hardware und endet bei Auch der virtuelle Austausch muss in Zukunft inszeniert werden. SILKE NEVERMANN Konzentriert amKüchendesk: Silke Nevermann berät Firmen zu effizientemArbei- ten – und wählt ihren Arbeitsplatz schon lange frei der sicheren Server-Verbindung zum Arbeitgeber.“ So würden viele Firmen ihre Angestellten noch im- mer an ihren Privat-PCs arbeiten lassen. Auch das private Handy komme nach wie vor zum Einsatz – samt der privaten Rufnummer, die bei Anrufen mit- gesendet wird. Dabei ist das nur erlaubt, „wenn der Arbeitnehmer ausdrücklich einwilligt“, so Huth. Die Handelskammer hat für dieses Problemüb- rigens eine intelligente Lösung gefunden. Sie nutzt die App „Rainbow“. Damit können die Mitarbeiten- den mit ihrem Handy über die Büro-Festnetznum- mer telefonieren – immer und von überall. ALEXANDER SIEBERT redaktion@hamburger-wirtschaft.de

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz