September 2018

Als Teil der altehrwürdigen Krüger Group blickt das hundertprozentige Tochterunternehmen zwar auf stolze acht Jahrzehnte Kunststofferfahrung zurück; der Schritt in die Weltspitze gelang ihm jedoch erst, als Hamburg sich Anfang der Neunziger zum drittgrößten Standort der zivilen Luftfahrt nach Seattle und Tou- louse entwickelte. Nach einer gewaltigen Gründungs- welle vor dem Ersten Weltkrieg und einer zweiten während des Wirtschaftswunders trat die Hansestadt seinerzeit ins nächste Industriezeitalter ein. So stiegen etwa die Gebr. Heinemann als einziges Familien- unternehmen unter den weltwichtigsten Ausstattern von Duty-Free-Shops am Ab- flugterminal zum Umsatzmilliardär mit 6000 Mitarbeitern in 100 Ländern auf. Weil sie allerdings auch im boomenden Kreuzfahrtverkehr tätig sind, tragen HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 18  TITEL 16 jeher exzellente Beziehungen in alle Him- melsrichtungen“ pflege, attestiert ihm der Ökonom besonders in den Bereichen Schifffahrt, Logistik und Flugverkehr au- ßergewöhnliche Bedeutung für die globa- len Warenströme. Gut 300 wichtige Luftfahrtunterneh- men mit rund 40000 Mitarbeitern haben sich allein im Sog von Airbus und Airport hier angesiedelt. Neben dem Instandhal- tungsdienstleister Lufthansa Technik, der mit 15 Prozent aller Flugzeugrepara- turen weltweit zuletzt 5,4 Milliarden Euro erwirtschaftet hat, bringt es dabei auch der Innenausstatter Krüger Aviation zum Hidden Champion. In vierter Generation versorgt der Familienbetrieb aus Barsbüt- tel Flugzeugkabinen jeder Provenienz mit Fertiginterieur bis hin zu Toilettenspie- geln. Von denen liefert kein Konkurrent mehr aus. zon-Konkurrent namens Otto. Und das hat Gründe. Gute Gründe. Allen voran eine Infrastruktur, wie sie auch MAGROUND-Chef Müller hinge- bungsvoll lobt. Als deutsche Werbehaupt- stadt verfüge die Wahlheimat des 40-jäh- rigen Hannoveraners ja nicht nur über ein „dichtes Netz wichtiger Agenturen und schnelles Internet zur Datenübertragung in Echtzeit“. Hinzu kämen weiche Stand- ortfaktoren wie das Lebensgefühl eines fortschrittlichen Schmelztiegels verschie- denster Kulturen und Daseinsentwürfe. Hermann Simon hat zwischen Alster und Elbe allerdings noch mehr Vorteile veror- tet: kurze Wege etwa zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Ein mittelstandfreundli- ches Geschäftsklima, dem ganz anders als im Großkonzern-Mekka München keine sechs DAX-Giganten das Rampen- licht stehlen. Und weil der Stadtstaat „seit FOTO: MIKE SCHAEFER „Ergänzend zur strategischen Erweiterung der Produktpalette hat 3B Scientific frühzeitig begonnen, seine globale Präsenz auszubauen. Bereits 1993 wurde die erste Tochtergesellschaft in Ungarn gegründet, gefolgt von den USA, Frankreich und Japan. Heute hat das Unternehmen 14 Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt und ist in über 100 Ländern der Welt vertreten.“ Todd Murray, 3B Scientific GmbH