August/September 2022

Stadt der Zukunft Roman Fritsches-Baguhl arbeitet seit 2016 als Geschäftsführer bei Averdung Ingenieure & Berater. Sein Schwerpunkt: die Umsetzung einer dezentralen Energie- und Bauwende in Norddeutschland. Photovoltaik auf dem Dach: Das Hamburger Klimaschutzgesetz schreibt sie ab 2023 für alle Neubauten vor. Eine Übersichts- seite zu Informa- tions- und Bera- tungsangeboten der Handelskam- mer rund um das Thema Klimaneu- tralität finden Sie unter www.hk24. de/klimaneutral . Die Umweltfach- leute der Handels- kammer beraten Unternehmen vor Ort zu Energie- und Ressourcen- effizienz, CO2- Fußabdruck und Förderangeboten. Mehr Informatio- nen: www.hk24. de/umweltberater wenn man Hamburg als Beispiel nimmt, wäre ein Fernwärmenetz auf Basis von Erneuerbaren Ener- gien die richtigeWahl. Wo hat Hamburg noch Nachholbedarf? Bei der Energiewende sind wir bereits auf einem guten Weg. Wo ich Nachholbedarf sehe, ist beim Thema Neubauten. Wir haben verstanden, dass der Gebäudesektor insgesamt bis zu 50 Prozent der Treibhausgasemissionen ausmacht. Damit ist er der größte Verursacher. Ziel muss es deshalb sein, weniger abzureißen und neu zu bauen, sondern be- stehende Gebäude zu modernisieren. Man muss in Bestandsgebäude mit viel Engineering-Kapazitäten reingehen und schauen, wo man punktuell die Energieeffizienz und den Komfort erhöhen kann und gleichzeitig die Ästhetik des Gebäudes beibe- hält. Die Sanierungsquote muss steigen. Welche Herausforderungen bietet Hamburg als Metropole mit einer Bevölkerungszahl von mehr als 1,8 Millionen? Was ist Ihre Vision für eine nachhaltige und kli- maneutrale Stadt der Zukunft? Roman Fritsches-Baguhl: Ein ganz wichtiger Punkt ist die Energieversorgung. Diese muss nach- haltig und klimaneutral sein. Wir bei Averdung In- genieure & Berater sind seit 13 Jahren in Hamburg dabei, vor allem die Photovoltaik (PV) auszubauen. Das sehe ich als sinnvolle Energieversorgung, weil diese verbrauchernah ist. Der Solaratlas von Ham- burg hat gezeigt, dass es hier noch zahlreiche unge- nutzte Solarpotenziale gibt. Photovoltaik ist eine gute Lösung, Strom günstiger zu bekommen als über das Netz und damit gleichzeitig die Energie- wende wesentlich voranzubringen. Deshalb freue ichmich sehr, dass 2023 das Ham- burger Klimaschutzgesetz das Installieren von PV- Anlagen für Sanierungen und Neubauten verpflich- tend machen wird. Das ist ein wichtiger Baustein bei der Energieversorgung. Zusätzlich würde ich das Thema Wärmewende in den Fokus rücken. Da pas- siert auch schon einiges, gerade was den zentralen Wärmeversorger angeht. Für die Stadt der Zukunft, HAMBURGER WIRTSCHAFT 42 FOTOS: MH-FOTOS/ ISTOCKPHOTO.COM, VINCENT REINER BAU WENDE

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