August 2019

HAMBURGER WIRTSCHAFT 32 FIN TECHS in der Hansestadt sammelten 2017 und 2018 (bis September) 236 Millionen Euro ein – nur in Berlin floss mehr Geld an deutsche Finanz-Start-ups“, fasst die Start-up-Plattform Hamburg Startups zu­ sammen. Vielfältige Geschäftsbereiche Auch Exporo, die 2014 entstandene Crowdinvesting- Plattform für Immobilien, ist ein echter Hamburger. Sie ermöglicht es jedem, ab 500 Euro in gewerbliche Projektentwicklungen zu investieren, und bietet das nach eigenen Angaben erste immobilienbesicherte, vollständig digitaleWertpapier an. Die Gründer Simon Brunke, Björn Maronde, Ju­ lian Oertzen und TimBütecke kennen sich aus Schul­ tagen aus Winsen an der Luhe – und wählten nicht nur deshalb den Finanzplatz Hamburg: Laut CEO Brunke machen kurze Wege und die direkte Kommu­ nikation unter allen Beteiligten die Hansestadt at­ traktiv. „Man kennt sich. Ein Vorteil ist auch die sehr enge Verzahnung vonWissenschaft, Wirtschaft und Politik.“ Doch er sieht auch Nachholbedarf: „Die Schwachstelle, mit der wir bei Exporo zu kämpfen ha­ ben, ist der Fachkräftemangel.Wir suchenEntwickler, Real-Estate- und Digital-Profis. Dabei ist Hamburg als Standort leider noch nicht so sexy wie Berlin.“ Sicher ist aber: Die Fintech-Szene in Hamburg ist sehr vielfältig. So vergibt Kreditech per Internet kurzlaufende Kredite außerhalb Deutschlands, und das Portal Finanzcheck vergleicht Kredite, während figo eine technische Schnittstelle bietet, die Fintechs den Zugriff auf Girokonten ermöglicht. Taxdoo hilft Als Standort ist Ham- burg leider noch nicht so sexy wie Berlin. SIMON BRUNKE Das Event Startups@Reeper- bahn hat unserer Firma definitivRückenwind bei der Investorensuche gegeben. CHRISTIAN KÖNIGSHEIM FINHAVEN Der finhaven des großen Coworking- Anbieters betahaus ist seit April in der HafenCity in vollemBetrieb. Die HWbefragte dazu den CEO Robert Beddies. Warumwurde gerade ein Coworking-Space für die Fintech- Branche eröffnet? In der betahaus- Community sind in den letzten Jahren immer wieder erfolgrei- che Fintechs ent- standen – wie figo oder Tomorrow. Als Mitinitiator der FintechWeek, der inzwischen größten Fintech Konferenz Deutschlands, haben wir schon lange ein großes Netzwerk in dem Bereich. Dadurch entstand die Idee, Fintechs und Fachveranstaltun- gen auch an einem Ort zu bündeln und dadurch den fachlichen Aus- tausch zu fördern. Wie profitieren die Fintechs vom finhaven? Wie imbetahaus gibt es verschie- dene Mitglied- schaften, vom günstigen Flex- desk bis zum privaten Büro. Zusätzlich pro­ fitieren die Fin- techs vom inhalt ­ lichen Austausch mit den ande- renMietern, Veranstaltungen (zumBeispiel Meet-ups) und demAnschluss an die betahaus Community. grenzüberschreitend handelnden Unternehmen mit der ausländischen Umsatzsteuer und profitierte beim Aufbau von einer Veranstaltung, die mittler­ weile zur Hamburger Start-up-Institution geworden ist: „Startups@Reeperbahn präsentiert Hamburg wie kein anderes Event als Hotspot der europäischen Startup-Szene. Die Publicity aufgrund unserer Teil­ nahme imJahr 2017 hat uns definitivRückenwind für die folgenden Verhandlungen gegeben“, berichtet Taxdoo-Mitgründer ChristianKönigsheim. Konkurrenz zu klassischen Banken Allen Fintechs gemeinsam ist: Sie wollen durch tech­ nologische Lösungen die bisherigen Prozesse der Fi­ nanzwirtschaft verbessern. Und auch wenn einige traditionelle Banken bereits mit ihnen zusammenar­ beiten: Laut der Consulting-Firma Oliver Wyman

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz