Juni/ Juli 2022

Gern würde Bettina Timmermann ihr Wollfilztaschen-Label an jeman- den verkaufen, der Interesse daran hat, eine hochwertige Marke mit Potenzial am Markt zu etablieren. Sollten Sie sich für das Unternehmen von Bettina Tim- mermann interes- sieren, wenden Sie sich bitte unter Nennung der Chiffre- nummer HH-A- 22040005 an Sabine Pilgrim von der Handelskam- mer (sabine.pilg- rim@hk24.de, 36138-787). Zahl- reiche Ratschläge und Informationen zu den Beratungs- angeboten der Handelskammer sind je nach Ihrem Vorhaben unter www.hk24.de/ nachfolge zusam- mengestellt. Synthetisches, und auch das verwendete Leder ist pflanzlich gegerbt.“ Gefertigt wurde in der Manufak- tur inderGriegstraße vonAnfang annur inKleinserie. Drei Stunden dauert es etwa, bis eine Tasche zuge- schnitten und genäht ist. Qualität hat ihren Preis: Der „AWA“-Shopper beispielsweise kostet 259 Euro. Viel Herzblut und auch Geld hat Bettina Timmer- mann imLaufe der Jahre investiert, um „mok’wi“ wei- terzuentwickeln und zu etablieren. Sie war auf Mes- sen vertreten, hatte Verträge mit den Online-Shops von „Abendblatt“ und „Mopo“, arbeitete auf Kommis- sionsbasis mit Fachgeschäften zusammen, besuchte Seminare, um sich das notwendige Einzelhandelswis- sen anzueignen. Um das Label allerdings groß he­ rauszubringen, fehlte es der Mutter eines Sohnes nicht nur an Zeit, sondern auch an Erfahrung im Textileinzelhandel. „Ir- gendwann musste ich erkennen, dass zwei Firmen einfach zu viel sind“, berich- tet sie. „Keinesfalls wollte ich ‚more pre- sents‘ vernachlässigen und dort womög- lichKunden verlieren.“ Vor zwei Jahren dann zog Tim- mermann die Reißleine und richtet ihren Fokus seit- her ausschließlich auf das Unternehmen, mit dem ihre Selbstständigkeit begann und das ihr gute Um- sätze garantiert. Dass „mok’wi“ mehr oder weniger in den Kinderschuhen steckengeblieben ist, bedauert die passionierte Joggerinund Seglerinungemein. Ihr Wunsch ist es daher, jemanden zu finden, der die patentierte Wollfilztaschen-Marke wiederbelebt und ihr einen Schub verleiht. ZumVerkauf steht alles, was mit „mok’wi“ zusammenhängt: Name, Idee, Rechte und Schnitte ebenso wie Material, Muster, Website und Facebook-Shop. Das Label verfügt nach Aussage von Bettina Timmermann über außerordent- liches Potenzial: „Die Kundschaft mit Bewusstsein für handgefertigte Qualität und Nachhaltigkeit ist zwei- felsohne vorhanden.“ B ettina Timmermann ist eine Frau mit Prinzipien. Sie schätzt nachhaltige Produkte, mög- lichst lokal gefertigt, und setzt auf Fair Trade. Seit Langem schon ist die 57-Jährige mit ihrem Unternehmen „more presents“ für fair gehandelte Baumwolltaschen auf Biobasis er- folgreich. Und weil sie immer schon den Drang ver- spürte, etwas Eigenes, etwas Kreatives zu schaffen, gründete sie vor sieben Jahren mit „mok’wi“ auch noch ein Label für Taschen aus Wollfilz – handgefer- tigt, edel verarbeitet und absolut schnörkellos. Gemeinsam mit einer Modestudentin entwi- ckelte die gelernte Werbekauffrau, die aus Braun- schweig stammt und meist mit Labrador „Buddy“ an- zutreffen ist, insgesamt sechs Modelle mit Namen wie „Bente“, „Tjark“, „Fiete“ oder „Hendrina“. „Nachdem die Schnitte erstellt waren, konnte eine Näherin den Wollfilz entsprechend zuschneiden und mit der Pro- duktion beginnen“, erzählt sie. „Das Material stammt ausschließlich aus deutscher Herstellung.“ Wollfilz, ergänzt sie, gefalle ihr deshalb so gut, da er „unglaub- lich robust“ undwasserabweisend sei. Natürliche Materialien stehen bei „mok’wi“ im Vordergrund, betont Timmermann: „Ichwollte nichts FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de Oben: Bettina Timmermann ist überzeugt von Wollfilz, da er sehr robust und auch wasserabweisend ist. Rechts: Der „AWA“-Shopper ist das Top-Modell der Reihe. Qualität zählt HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 62 UNTERNEHMENS PORTRÄT FOTOS: ANNA MUTTER

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