JUNI/JULI 2021

WWW.HK24.DE 57 GAME CITY FOTOS: WITTERS SPORTFOTOGRAFIE MOUSESPORTS / MARIUS FAULHABER nierte Gaming- und E-Sport-Fans dort ein bestens ausgestatteter Trainingsraum mit High-End-Hard- ware zum Zocken. Derzeit wird das Coworking- Konzept mit integrierten E-Sport-Räumen auf weitere Standorte ausgeweitet. Zukünftig sollen E-Sport-Begeisterte auch in Hamburg-Barmbek, in Kiel und in Osnabrück ein neues Zuhause finden. Als Angebot speziell für Unternehmen hat das UCS-Team vor Kurzem die erste Betriebs-E-Sport- Meisterschaft auf die Beine gestellt ( betriebs- esport.de ). Gestartet wurde mit dem Fußball­ klassiker „FIFA“ und dem Echtzeit-Strategiespiel „League of Legends“ (LoL). „Wir haben uns sehr über die positive Resonanz der Firmen gefreut“, sagt Projektmanager Sebastian Lampe. „Für viele Men- schen gehört Gaming inzwischen zum Alltag; daher sind auch Unternehmen daran interessiert, ihr Angebot imBetriebssport dieser Entwicklung anzu- passen und einen innovativen Weg zu gehen, um junge Menschen anzusprechen. Zurzeit befinden wir uns mit dem Hamburger Betriebssportverband imAustausch, umdas Angebot auszubauen.“ Die beiden großen Hamburger Fußballvereine HSV und St. Pauli engagieren sich inzwischen eben- falls im E-Sport. Während der HSV sich auf den Bereich Sportsimulation fokussiert und mit seinen E-Football-Teams die virtuelle Bundesliga im Blick hat, sind die Kiezkicker ganzheitlicher unterwegs und auch in Sachen „LoL“ aktiv. E-Sport wird dort vielmehr als Verbindung von Jugendkultur und klassischem Fußball gesehen, die man mit einem eigenen Gaming-Festival imStadion unterstützt. Neben den traditionellen Sportvereinen sind zwei der erfolgreichsten deutschen E-Sport-Teams in der Hansestadt beheimatet. Vor zwei Jahren schon hat „mousesports“, mit 18 Titeln in der ESL- Meisterschaft deutscher Rekordmeister, sein Hauptquartier von Köln nach Hamburg verlegt. Aktuell beschäftigt „mousesports“ acht festan­ gestellte Mitarbeitende und hat für Turnierspiele 15 Profis unter Vertrag. Seit der Gründung 2002 konnte das E-Sport-Team bis Februar mehr als 5,4 Millionen US-Dollar an Preisgeldern gewinnen. Das zweite große Hamburger E-Sport-Team sind die „Unicorns of Love“, die imvergangenen Jahr als einziger deutscher Teilnehmer ein Team für die „League of LegendsWorld Championship“ in Shang- hai qualifizieren konnten. In der Spitze verfolgten 3,8 Millionen Menschen das Turnier. Die Unicorns sind zudemmaßgeblich in die Pläne des Immobilen- und Projektentwicklers Tomislav Karajica einge- bunden, dessen Unternehmensgruppe an dem E-Sport-Team beteiligt ist und in Bergedorf derzeit Europas größtes Gaming House errichtet. Karajica hat dafür das 20000 Quadratmeter große ehemalige E-Sport ist der Wettkampf zwi- schen einzelnen Spielerinnen und Spielern oder von Teams in kompeti- tiven Computer- spielen am PC oder an der Spielkon- sole. Für den Spiel- erfolg bei E-Sport- Games sind die taktischen Fähig- keiten sowie Ge- schwindigkeit und Reaktion an den Eingabegeräten (Maus, Tastatur, Gamepad) aus- schlaggebend. Zu den größten und bekanntesten E-Sport-Games gehören „League of Legends“, „Counter-Strike: Global Offensive“ und „Dota 2“. Im Bereich der Sport- simulationen ist das Fußballspiel „FIFA 21“ der erfolgreichste Titel. 2020 wurden laut Statista weltweit mehr als 436 Millionen Zuschau- ende gezählt und ein globaler Um- satz von rund 947 Millionen US-Dollar erzielt. Bis 2024 wird ein Anstieg auf 1,6 Milliarden US- Dollar prognosti- ziert, während in Deutschland ein Umsatzvolumen von 152 Millionen Euro erreicht werden soll. OLIVER REDELFS redaktion@hamburger-wirtschaft.de Mit 18 Titeln in der ESL-Meisterschaft ist das E-Sport-Team „mousesports“ mit Sitz in Hamburg deutscher Rekordmeister Tagungshotel der Telekom gekauft und lässt es der- zeit komplett sanieren. Auf rund 10000 Quadrat­ metern soll ein Mischnutzungskonzept entstehen, bei dem der E-Sport-Bereich eine zentrale Funktion einnehmen wird. Die Eröffnung ist für das zweite Halbjahr 2022 geplant. Ein weiteres Hamburger Gewächs ist die MateCrate GmbH, die bei der Gründung durch das Programm „InnoFounder“ von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) unterstützt wurde. Mit den „City Masters“ hat MateCrate eine eigene Turnierserie speziell für den Amateursport entwickelt. Im vergangenen Jahr hat das stark wachsende Unternehmen, an dem sich inzwischen der Nürnberger Olympia-Verlag (Fußballzeitschrift „Kicker“) beteiligt hat, ein E-Sport-Produktions­ studio eröffnet. Dort entstehen unter anderem hochwertig produzierte Streamingformate. Neben zahlreichen E-Sport-Neugründungen haben seit einigen Jahren etablierte Hamburger Firmen wie die Werbeagentur Jung von Matt SPORTS oder der Sportvermarkter Sportfive (ehemals Lagardère) erfolgreich eigenständige Geschäftsbereiche im E-Sport aufgebaut. Im Bereich Marketing und Sportvermarktung gehören beide inzwischen zu den umsatzstärksten E-Sport- Firmen.

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