Juni 2018

Turbo bei den Goldgräbern Die Nachfrage ist riesig, die Preise steigen – Hamburgs Immobilienmarkt boomt. Weil der Verkauf von Wohn- und Gewerbeflächen aber kein Selbstläufer ist, setzen viele Anbieter zunehmend auf konsequente Markenentwicklung durch Immobilien-Marketing. HAMBURGER WIRTSCHAFT 06 / 18  TRENDS 40 Kanäle nutzen, Zielgruppe erreichen Analysieren Sie, wo sich ihre Ziel- gruppe befindet und wie Sie diese erreichen. Es bringt nichts, Anzeigen zu schalten, wenn Ihre Kunden die Ma- gazine nicht lesen oder die Websites nicht besuchen. Nutzen Sie Kanäle, die bei der Zielgruppe ankommen! Für den Kunden schnell erreichbar sein Wenn die Digitalisierung eines mit- gebracht hat, dann ist das die perma- nente Erreichbarkeit. Nutzen Sie diese Möglichkeit. Stellen Sie eine vor allem fürs Smartphone optimierte Home- page ins Netz und geben Sie dort Kon- taktdaten an, unter denen Ihre Kunden Sie jederzeit erreichen können. Vernetzen Sie Ihre Kommunikations- mittel 360 Grad spricht für sich, heißt also: Vernetzen Sie Ihre Plattformen und schaffen Sie Wiedererkennung auf allen Kanälen. Von der Visitenkarte über den Flyer bis zur Homepage oder Facebookseite – alles muss aus einem Guss erscheinen. Neues aus Wirtschaft und Gesellschaft TRENDS gabe ist vor allem die attraktive Präsenta- tion des Objektes. Den Blick vom Balkon des Strandhauses haben Designer in seiner Agentur konzipiert, Spezialisten danach vi- sualisiert und dann unter anderem im In- ternet veröffentlicht. Website und Visuali- sierung sind Teil des Marketingkonzepts, das vomBranding über Verkaufsmaterialien bis zu einem Showroom reicht. Für eine solche Idee gibt es Bedarf, denn auf dem Hamburger Immobilien- markt ist einiges los. Die NeueMitte Altona, dieHafenCity, das Strandhaus: Es entstehen neue Quartiere und sogar ganze Stadtteile. Das ist auch notwendig. Die Bevölkerungs- zahl Hamburgs steigt. Von 2000 bis 2015 sind 117000 Menschen in die Hansestadt gezogen, bis 2030 sollen nochmal genauso viele dazukommen. Sie alle suchen Immo- bilien, und die, die schon da sind, auch. „Auf dem Immobilienmarkt herrscht Gold- gräberstimmung“, sagt Janssen. Große Nachfrage, kleines Angebot. Die Situation für Immobilienanbieter scheint komfortabel. Ist sie aber nicht immer. Zum einen sind die meisten Käufer trotz der an- gespannten Angebotssituation wählerisch. „Für jemanden, der so viel Geld für ein neues Eigenheim in die Hand nimmt, muss natürlich alles passen“, sagt Janssen. Auf der anderen Seite wollen Projektentwickler und Bauträger ihre Flächen so schnell wie möglich, am besten vor Baubeginn, und zum besten Preis verkaufen. Immobilien-Marketing wirkt dabei wie ein Turbo fürs Geschäft. „99 Prozent der Anbieter verlassen sich mittlerweile auf Agenturen“, sagt Janssen. Bei den Immobi- lien-Treffs der Handelskammer, bei der 3 TIPPS für erfolgreiches 360°-Marketing D er Ausblick vom Strandhaus in der HafenCity ist atemberaubend. Er geht an der Elbphilharmonie vorbei direkt auf die Elbe und den Hafen. Die un- tergehende Sonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche. Idylle pur. Das einzige Problem: Das Strandhaus ist noch nicht ganz fertig gestellt. Dass man die herrliche Aussicht trotz- dem schon jetzt genießen kann, ist Ralf Janssen zu verdanken. Der Werbespezialist verantwortet mit seiner Agentur backsteen das Marketing für das Neubau-Projekt. Auf- RALF JANSSEN Geschäftsführer backsteen „Auf dem Im- mobilienmarkt herrscht Gold- gräberstimmung. 99 Prozent der Anbieter verlassen sich mittlerweile auf Agenturen.“ FOTOS: ISTOCK.COM/SERGEY NIVENS

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