April 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 04 / 18  TITEL 15 FOTO: OTTO GMBH & CO. KG /STEPHAN PFLUG D ie Stadt Hamburg hat sich ehrgeizige Ziele ge- setzt: Bis 2050 soll der CO 2 -Ausstoß ummindes- tens 80 Prozent imVergleich zu 1990 reduziert werden und die Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgen. Das kriegen Politik und Wirtschaft nur gemeinsam hin – weswegen sie 2003 als zentrale Plattform die UmweltPartnerschaft gründeten. Träger sind der Senat, vertreten durch die Behörde für Umwelt und Energie, und auf Seiten der Wirtschaft die Handelskammer, die Handwerkskam- mer, der Industrieverband Hamburg e. V. und der Un- ternehmensverband Hafen Hamburg e. V. Insbesondere Industrie- und Gewerbebetriebe haben viele Möglichkeiten, Energie effizienter einzu- setzen und ihren Energiebedarf und ihre Eigenstrom- erzeugung amStromangebot aus erneuerbarenQuellen auszurichten. Die UmweltPartnerschaft hilft Unterneh- men dabei, diese Potenziale gewinnbringend auszu- schöpfen und sich mit Beratung und Erfahrungsaus- tausch auf die Energiewelt vonmorgen vorzubereiten. Sie knüpft eine Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg, sozialer Verantwortung und freiwilligemEnga- gement imKlima- undUmweltschutz –mit vielfältigen Angeboten von der Informationsveranstaltung über die individuelle Beratung bis hin zu einer großen Band- breite an Förderprogrammen. Konkrete Handlungs- TITEL Starke Partner Die UmweltPartnerschaft Hamburg wurde gerade zum dritten Mal verlängert. Die Kernbotschaft: Unternehmen, die Geld in Umweltschutz investieren, verbessern auch die eigene Wettbewerbsposition. vorschläge zu Umwelt- und Energiethemen sowie zu betrieblichen Mobilitätskonzepten erarbeiten die Umweltberater der Handelskammer im Rahmen kos- tenloser und produktneutraler Vor-Ort-Termine. Die Bilanz aus 15 Jahren UmweltPartnerschaft kann sich sehen lassen: Durch freiwillige Effizienz- maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen sparen Hamburger Unternehmen jährlich über 52 Millionen Euro Betriebskosten. Quasi als Nebeneffekt werden gleichzeitig über 330000 Tonnen CO 2 pro Jahr eingespart. EinGewinn für Unternehmen undUmwelt, der zeigt, dass betriebliches Engagement auch ohne zusätzliches Ordnungsrecht gefördert werden kann. UmweltaktiveUnternehmenwiedie1100Mitglieder der Partnerschaft tun in erster Linie etwas für sich. Schließlich senken Investitionen in umweltfreundliche Technik und effizientere Arbeitsprozesse die Betriebs- kostenoft erheblich. Die Firmen verbesserndamit wirk- sam ihre eigene Wettbewerbsposition und steigern so schon heute nachhaltig ihre Chancen auf denMärkten der Zukunft. Doch letztendlichprofitierennatürlichalle Hamburger vonder vermindertenUmweltbelastung. Mit der am 27. März 2018 unterzeichneten Fort- führung dieser Partnerschaft ist auch eine neue Ziel- setzung des Arbeitsprogramms für die nächsten fünf Jahre verbunden. Das Netzwerk soll bis 2023 auf 1800 Partnerunter- nehmen anwachsen, deren Umweltengagement noch besser erfasst und vermittelt werden soll. DieMitglied- schaft ist weiterhin kostenlos, und das Themenspek­ trum reicht von klassischen Umweltthemen über Energiewende, Klimaschutz und ressourceneffizientes Wirtschaften bis hin zur schadstoffarmen betriebli- chenMobilität. Eine schnelle undwirksameMaßnahme ergriff die OTTOGmbH& Co. KG. Wie in vielen großenUnterneh- men gehört auch auf demOTTO-Campus inHamburg- Bramfeld der Kaffee auf die Hand zum gewöhnlichen Bild. Rund zwölf TonnenKaffeebohnenwerden hier im Jahr von den 3800Mitarbeitern verbraucht, ein gro- BENJAMIN KÖHLER, Senior Projektmanager Corporate Responsibility bei der OTTO GmbH & Co. KG und NIELS MESTER, gastronomischer Leiter beim Kochwerka „Wir wollten das erste große Hamburger Unternehmen sein, das ein eigenes Mehrwegbecher- System einführt.“

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