Februar/März 2024

Erfolgsgeschichten mit Vorbildcharakter Wie geht es für Hamburgs als Jahrgangsbeste 2023 geehrte Azubis weiter? Und wie gelingt es ihren Ausbildungsbetrieben, Nachwuchskräfte zu finden und zu halten? Die HW hat einige von ihnen besucht. Andreas Brätjer, Geschäftsführer von PAN Pontonanlage Norderelbe, und Ex-Auszubildende Clara Pulver AEVO- Lehrgänge Um ausbilden zu dürfen, müssen Betriebe unter anderem über geprüftes Ausbil- dungspersonal verfügen, das per- sönliche, fachliche und arbeitspäda- gogische Anforde- rungen erfüllt, so- wie eine Betreu- ung von etwa zwei Fachkräften pro Azubi gewährleis- ten. Die Handels- kammer bietet regelmäßige Aus- bildereignungs- prüfungen (AEVO) sowie vorbereiten- de AEVO-Lehr- gänge an. Infos: www.hk24.de/ ausbilder Ende November wurde er bei der Hamburger Be- stenehrung im Börsensaal der Handelskammer als Bester seines Ausbildungsberufs bei den Abschluss- prüfungen 2023 ausgezeichnet, zusammen mit 73 an- derenTop-Azubis des Jahres in jedemBeruf. Die Vorteile der eigenen Lehrwerkstatt Rund 30 Auszubildende stellt Beiersdorf jedes Jahr ein. Sie werden von sechs von der Kammer zertifizier- ten Ausbildenden betreut. Imersten Jahr sind dieMe- chatronik-Lehrlinge in der Lehrwerkstatt im Einsatz, umfachlicheGrundqualifikationen zu erlernen. „Hier können wir unsere Azubis sehr gut be- treuen und unterstützen. Für große Unternehmen ist das ein enormer Vorteil“, beschreibt Schomaker das Erfolgsrezept für die oft sehr guten Abschlüsse, die die Beiersdorf-Azubis regelmäßig erzielten. Zwar hätten alle Azubis am Ende der Ausbildung „das glei- che Rüstzeug und gleiche Kenntnisse“, betont Hinn- richs. „Aber jeder ist unterschiedlichmotiviert – und gerade die Zeit in der Lehrwerkstatt oder dem Lehr- labor empfinden unsere Azubis als besonders inten- siv und hilfreich, um Theorie und Praxis zu verbin- den. Gerade das gibt oft den besonderen Push!“ D er Konsumgüterkonzern Beiersdorf gehört fest zu Hamburg. Hier hat er seine unterneh- merischen Wurzeln, eröffnete jüngst den Bei- ersdorf Campus und bietet zahlreichen Mitarbeiten- den sichere Arbeitsplätze, spannende Berufsprofile und Aufstiegschancen. Doch dass vor allem junge Be- werberinnen und Bewerber der Beiersdorf AG die Tür einrennen? Das war einmal: „Noch schaffen wir es, unsere Ausbildungsplätze gut zu besetzen. Aber die Bewerberzahl sinkt seit Jahren“, erzählt Jens Hinn- richs, Ausbilder bei Beiersdorf für die Metallbearbei- tung. „Alle machen Abitur – und uns fehlt der Nach- wuchs“, ergänzt Daniela Schomaker als Verantwortli- che für die Ausbildung imBereichElektrotechnik. Um Nachwuchskräfte zu gewinnen, ist der Kon- zern deshalb heute aktiver denn je – über Social Me- dia, Jobbörsen im Internet und viel Eigenwerbung. Sowurde auchMarianWagner auf eine Lehrstelle als Mechatroniker aufmerksam. „Eigentlich war Elek- troniker meine erste Wahl, vielleicht auch als Stu- dium“, erzählt er. Doch schon die ersten Online-Such- treffer führten ihn direkt zu Beiersdorf und zum Me- chatroniker – einemBeruf, der neben Elektronik auch Mechanik undMetallverarbeitung umfasst. HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 38 FOTOS: MIKE SCHAEFER

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