Februar/März 2023

Weiterbildung: Chance für den Fortschritt Weiterbildung bringt die Wirtschaft voran: Motivierte Mitarbeitende mit aktuellem technischemWissen sichern Marktvorteile in der digitalisierten Welt – weshalb einige Unternehmen sogar eigene Bildungsstätten unterhalten. Armin Grams, Geschäftsführer der Bildungsplattform für „Lebenslanges Lernen“ und CEO des HKBiS Konzept: Fortbildung Berufliche Weiter- bildung hat viele Facetten, und für jedes Unterneh- men ist ein ande- rer Mix sinnvoll. Die Handelskam- mer Hamburg hat deshalb mit Kammern in ganz Deutschland ein umfangreiches Weiterbildungs- konzept ent- wickelt. Zudem liefert sie Infos zu allen wichtigen Themen, etwa zum Deutschen und Europäischen Qualifikationsrah- men (DQR/EQR), zur Höheren Be- rufsbildung auf DQR-Niveau, zu IHK-Fortbildungs- prüfungen – und zu Weiterbil- dungsangeboten in Hamburg. Näheres unter www.hk24.de/ fortundweiter bildung Ausbildung zum Bankfachwirt dauert etwa dreiein- halb Monate, die zum Bankbetriebswirt weitere zwei Monate. Damit will sich die Haspa hoch qualifizierte Mitarbeitende sichern, „die bereit sind, sich über- durchschnittlich für die Belange ihrer Sparkasse zu engagieren“. Hinzu kommen mehrwöchige Fach- seminare, etwa zu Kundenbetreuung, Kredit- oder Bilanzanalyse. Eine E-Learning-Plattform und E-Tu- toren ergänzen Vor-Ort-Trainings und -Seminare. Die OTTO-Akademie ( www.ottoakademie.de ) will ebenfalls Betriebsangehörige mit E-Learnings, Persönlichkeits- und Fachtrai- nings fit für veränderte Aufga- benbereiche und Arbeitspro- zesse machen – und setzt dabei unter anderem auf eine intensive gegenseitige Schulung der Mitar- beitenden. Fragen der Digitali- sierung sind hier zentral, viele Seminare betreffen etwa aktuelle Software. Doch die Weiterbil- dung ist auch für die Personalge- winnung wichtig, wie OTTO im „O-Ton“-Podcast hervorhebt: „Der Markt ist sehr umkämpft. Somit ist es sehr, sehr wichtig, im Recruiting-Prozess das Thema Weiterbildung mit einzubringen, um zu zeigen: OTTO hat da was ganz Tolles.“ Auch Unternehmen ohne eigene Bildungsstätte können zahlreiche Angebote nutzen. EinenÜberblick über rund 50 000 Kurse und Seminare gibt etwa das Portal WISY (www.hamburg.kursportal.info ). Bei der HKBiS laufen derzeit Vorbereitungen für „Blended Learning“ – die „Hinterlegung von Unterrichtsforma- ten auf einer Lernplattformund Abruf imWechsel zu Präsenzunterricht“, so Grams. Mit konkreten Ange- botenwill er „in rund einemJahr starten“: Innovation macht auch vor derWeiterbildung nicht halt. N eue Software, neueGeräte undArbeitsabläufe: Um in Zeiten rasanten technischen Wandels zu bestehen, müssen Unternehmen kontinu- ierlich innovieren. Doch es reicht nicht, aktuelle Tech- nik anzuschaffen. Die Mitarbeitenden müssen auch damit umgehen können. Also ist Weiterbildung ange- sagt. Diese vermittelt nicht nur das nötige Fachwissen, sondern bietet den Beschäftigten auch Aufstiegsmög- lichkeiten und hält sie damit im Betrieb. Sie ermög- licht es, Geschäftsprozesse zu effektivieren, Mitarbei- tende flexibler einzusetzen – und die Kosten für Per- sonalanwerbung zu senken. Vorteilhaft ist es zum Bei- spiel, Mitarbeitende beim Erlan- gen von Berufsabschlüssen zu unterstützen, etwa über eine IHK-Weiterbildung zum Fach- wirt, Meister oder Betriebswirt. Diese zeigen heute einen „leicht positiven Trend“, freut sich Ar- min Grams, der sich seit über 20 Jahren mit Bildungsthemen in Hamburg beschäftigt. „Während der Corona-Pandemie haben mehr Menschen die Möglichkeit zur Höheren Berufsbildung mit IHK-Abschluss genutzt“, berich- tet der Geschäftsführer der Bildungsplattform für le- benslanges Lernen bei der Handelskammer und CEO ihres Bildungs-Service HKBiS (siehe rechts). Das attraktive IHK-Angebot umfasst über 70 Ab- schlüsse der Höheren Berufsbildung für verschie- denste Berufe; die Abschlüsse sind praxisnah und gleichwertig mit akademischen Bachelor- oder Mas- ter-Qualifikationen. Welche Bedeutung berufliche Weiterbildung in Unternehmen hat, zeigt zudem die Tatsache, dass ei- nige von ihnen eigene Bildungsstätten unterhalten. Zum Beispiel die Haspa mit der Hanseatischen Spar- kassenakademie ( www.hansakad.de ), die zwei Studi- engänge „für engagierte Bankkaufleute“ anbietet. Die KERSTIN KLOSS HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 48 FOTO: ULRICH PERREY MITARBEITENDEN QUALIFIKATION

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