Februar/März 2023

Um fähige Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen zu gewinnen, bieten immer mehr Unternehmen ein duales Studium an. Die HSBA Ham- burg School of Bu- siness Administra- tion ist nicht die einzige Hochschu- le in der Metropol- region, die duale Studiengänge an- bietet. Solche Pro- gramme haben etwa auch Nord- akademie, Fach- hochschule Wedel und IU Internatio- nale Hochschule, die häufig mit wei- teren Unterneh- men kooperieren. vielen verschiedenen Einsatzbereichen zu erfahren und nicht nur am Schreibtisch zu sitzen und zu ler- nen“, sagt der 21-Jährige, der später im Key Account Management tätig seinmöchte. Doch zunächst muss er seinen Berufsabschluss machen und das Studium beenden. Dies sei intensiv und koste viel Zeit und Kraft, berichtet er. „Entlohnt“ würden die Studierenden mit kleinen Lerngruppen, persönlicher Betreuung und „einem tollen Zusam- menhalt unter den Studierenden“. Diese sind finan- ziell weitestgehend unabhängig: Sie erhalten eine monatliche Vergütung, und die Partnerunterneh- men übernehmen die Studiengebühren. Duales Studium: Wovon Betriebe profitieren Ein duales Studium anzubieten, hat für Firmen viele Vorteile. Sie können die praktische Ausbildung ihrer zukünftigen Fach- und Führungskräfte von Anfang an aktiv gestalten. Zudem findet durch die enge Ver- zahnung von Wirtschaft und Studium ein Wissens- transfer statt, von dem Betriebe profitieren können. Und schließlich haben dual Studierende eine gerin- gere Abbrecherquote als „normale“ Studierende. Laut der gemeinsamen Studie „Duales Studium: Umsetzungsmodelle und Entwicklungsbedarfe“ des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und des Forschungsinstitutes Betriebliche Bildung (f-bb) stehen bei den befragten Unternehmen folgende Gründe für eine Beteiligung am dualen Studium im Vordergrund: 78,7 Prozent schätzen die Praxisnähe, 67,2 Prozent sehen Potenziale für die frühzeitige Bin- dung von Mitarbeitenden, 65,6 Prozent erkennen Vorteile in der betrieblichen Einarbeitung der Stu- dierenden bereits vor Studienabschluss. Die Studie kommt ferner zu dem Schluss, dass die bestehenden dualen Studienangebote in der Re- gel dem regionalen Wirtschaftsbedarf der Betriebe entsprechen und Hochschulen, Studierende sowie Unternehmen mit der Studienform insgesamt sehr zufrieden sind – auch wenn die enge Kooperation der Lernorte hohe Anforderungen an alle Beteiligten stellt und hier nach wie vor der größte Verbesse- rungsbedarf besteht. Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung beim CHE, unterstreicht die Notwendigkeit, für eine gute Theorie-Praxis-Verzahnung im dualen Studium zu sorgen: „Insbesondere bei der Qualitätssicherung der Praxisphasen könnten Hochschulen und Unter- nehmen noch mehr tun. Hier kommt auch den be- trieblichen Ausbildungs- und Studienplänen ein ho- her Stellenwert zu.“ Duale Studiengänge gehen auf Entwicklungen ge- gen Ende der 1960er-Jahre zurück. Seither haben sie sich zu einem Alleinstellungsmerkmal der deutschen Studienstruktur herausgebildet. Das Interesse daran A bout you, Airbus und Budni tun es, Hummel, Siemens, Ergo, HKL, Stulz und Veolia eben- falls. Sie alle und noch viele weitere Unter- nehmen aus der Metropolregion bilden ihren Nach- wuchs im Rahmen eines dualen Studiums aus. Kon- kret bedeutet das: Die jungenMenschen durchlaufen zeitgleich eine Ausbildung im Betrieb und eine aka- demische Ausbildung an einer Fachhochschule, Be- rufsakademie oder Universität. Eine Ausbildung mit parallelem BWL-Studium sollte es auch für LaurenzWilhelm sein. Mittlerweile studiert er „Business Administration“ im fünften Se- mester an der HSBA Hamburg School of Business Administration. Den praktischen Teil seiner Ausbil- dung absolviert er beim Intralogistik-Spezialisten Jungheinrich. „Mir ist es wichtig, imRahmenmeiner Ausbildung bereits die echte Berufswelt mit ihren Laurenz Wilhelm absolviert ein duales Studium an der HSBA und bei Jungheinrich. Ausbildung im Doppelpack 46 HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE DUALES STUDIUM FOTOS: JANA TOLLE/HSBA, MARCUS BRÄUNIG

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