Februar/März 2023

Meilensteine zur Erkenntnis Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: An ihrem 358. Geburtstag lud die Handelskammer zur Diskussion über zwei Studien ein, die das Wirken der Institution und ihrer Vertreter zur Zeit der NS-Diktatur aufarbeiten. 358 Jahre Ge- schichte: Seit ihrer Gründung als „Com- merz-Deputation“ im Jahr 1665 ist die Handelskammer die Interessenvertretung der Hamburger Kaufmannschaft. Kammer schon seit mehr als 40 Jahren verschrieben hat – unter anderem mit Untersuchungen, Publika­ tionen, Ausstellungen und der Unterstützung von Initiativen zumThema. So beauftragte das Plenum 2016 eine „Stolper­ steinkommission“, die Erinnerungskonzepte entwi­ ckelte. Im Jahr 2018 wurden dann 13 Stolpersteine zum Gedenken an die aus der Kammer ausgeschlos­ senen und von den Nazis ermordeten jüdischen Mit­ glieder des Ehrenamtes verlegt, und im Folgejahr er­ schien die Publikation „Gegen das Vergessen“, die ih­ ren Lebensweg beschrieb. Mit den beiden jetzt veröffentlichten Studien (siehe Randspalte) wird dieser Weg weiter beschrit­ N ur wer die Vergangenheit kennt, kann die Ge­ genwart verstehenund die Zukunft gestalten.“ Mit diesenWorten eröffnete Präses Prof. Nor­ bert Aust am 19. Januar 2023 die Präsentation von zwei neuen Büchern der Forschungsstelle für Zeitge­ schichte (FZH), die die Verstrickung der Kammer und ihrer Vertretermit demNS-Regime analysieren. Der Zeitpunkt der Buchpräsentation, der 358. Geburtstag der Kammer, war bewusst gewählt: Ge­ rade an einem solchen Tag gilt es, sich erneut zu der Verpflichtung zu bekennen, sich mit der eigenen Rolle in den düstersten Jahren der deutschen Ge­ schichte auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Eine Verpflichtung, der sich die 16 FOTOS: HK HAMBURG ARCHIV, MICHAEL ZAPF, CORNELIA THEIS KAMMER GEBURTSTAG HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE

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