Februar/März 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 46 FOTO: MIKE SCHAEFER MARKT FÜHRER JAN FREITAG redaktion@hamburger-wirtschaft.de Während Velux-Fenster, Steinway-Flügel, Fielmann-Brillen selbst Hardrockfans ohne Haus und Sehschwäche ein Begriff sind, dürften Yxlon- Systeme wahrscheinlich nur Insidern bekannt sein. 1896 hatte Carl Heinrich Müller in St. Georg die erste Röntgenröhrenfabrik eröffnet. Genau 125 Jahre und einige Umstrukturierungen später entstehen am Standort Langenhorn nun Geräte, die nicht mehr Menschen auf Verletzungen, sondern Industrieprodukte auf Fehler hin durchleuchten – darunter Autos und Flugzeuge. „Selbst Smartpho- nes würden ohne unsere Technik nicht sicher funk- tionieren“, erklärt Geschäftsführer Thomas Wenzel ein Metier, das seine Heimat traditionell im Land Konrad Röntgens hat. WennWenzels Premium-Abteilung Yxlon X-Ray Systems zur deutschen Spitze zählt, ist das demnach fast gleichbedeutendmit demWeltmarkt. Und dort gesellt sie sich nicht nur zu einer erdum­ spannenden Körber AG, die von Logistik über Hygiene bis hin zur weltweit unangefochtenen TabakmaschinensparteMilliardenumsätze erzielt. In Pole-Position befindet sich auch der Beschichtungs- und Drucktechnik-Spezialist Das Mittel- standsportal „Die Deutsche Wirt- schaft“ listet allein in den Top 100 der deutschen Weltmarktführer acht Unterneh- men aus Hamburg. Platz 33 Marquard & Bahls, Chemie-, Öl- und Gas-Tanklager, 13,9 Milliarden Euro Umsatz Platz 38 Aurubis AG, Metall-Recycling, 10,4 Milliarden Euro Platz 42 HELMAG, Vertriebsdienst- leister der Che- mieindustrie, 8,3 Milliarden Euro Platz 47 Beiersdorf AG, Kosmetik- und Haftstoffprodukte, 7,2 Milliarden Euro Platz 60 Gebr. Heinemann SE & Co. KG, Rei- semarkt/Duty Free, 4,8 Milliarden Euro Platz 66 Jungheinrich AG, Intralogistik, vor allemGabelstapler, 4,1 Milliarden Euro Platz 99 Körber AG, Ma- schinenbau, 2,5 Milliarden Euro Platz 100 Neumann Kaffee Gruppe, Roh­ kaffee-Dienst­ leistungen, 2,5 Milliarden Euro Kroenert. 1903 mit der Herstellung von Hochleis- tungs-Tapetendruckmaschinen groß geworden, ist die GmbH unter dem Dach der Altonaer Techno­ logie-Holding mittlerweile auch in der Ver­ packungstechnologie top. Was alle Unternehmen – ob Miniladen oder Großkonzern, Start-up oder Traditionsbetrieb, inhaber- oder managementgeführt – eint, ist aber nicht nur ein grenzenlos bekanntes Produkt, son- dern auch die Bereitschaft, dieses Produkt perma- nent und immer wieder zu verändern. „Um an der Spitze mitzuspielen“, stärkt Yxlon-Chef Wenzel daher den Bereich Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. In einer „Industrie- und Forschungslandschaft der kurzen Wege“, die neben 19 Hochschulen zwei Fraunhofer-Institute und das Helmholtz-Zentrum für Materialforschung Geest- hacht mit einer wachsenden Zahl an Tech-Parks verbindet. Wenn Hermann Simon sein Glossar der Hidden Champions fortsetzt, könnten daher weitere Hamburger hinzukommen. Weil alle Kunden immer gern herkom- men, ist Ham- burg an sich schon ein Mar- keting-Vorteil. GÜNTHER MULL

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