Februar/März 2021
HAMBURGER WIRTSCHAFT 38 FOTOS: MIKE SCHAEFER, TOMORROW AG ENERGIE EINSPARUNG Investieren für die Zukunft Nachhaltig wirtschaften: Wer rechtzeitig die richtigen innovativen Schritte ergreift, senkt auf die Dauer seine Kosten – und profitiert vom besseren Image. A nfangs wirken Investitionen in umwelt- freundliche Technologien wie eine große finanzielle Hürde, mittel- und langfristig sind sie abermit erheblichen Einsparungen verbun- den – und lohnen sich daher nicht nur aus ideellen Motiven. Doch wie erzielt man finanzielle Vorteile durch grünes Wirtschaften? Und welche Maßnah- men lassen sich ergreifen? Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten zu diesemThema bieten etwa die UmweltPartnerschaft Hamburg, die Beratung der Handelskammer sowie das Umwelt- managementprogramm ÖKOPROFIT Hamburg (siehe Randspalte). Und das Interesse an umweltfreundlichen Investitionen ist groß. Ein UmweltPartner der ersten Stunde ist zum Beispiel die Heinz Kopp GmbH & Co. KG, ein in dritter Generation geführtes Familienunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Dachinstallationen. Dem Geschäftsführer Andreas Kopp liegt die ökologische Nachhaltigkeit beson- ders am Herzen. Schon vor 20 Jahren optimierte er im Betrieb die Heizung, inzwischen sind seine Ziele ehrgeiziger geworden: Bis 2025 will er CO 2 -neutral arbeiten. Neben dem Ziel, ethisch zu wirtschaften, spielen für ihn dabei auch die mittelfristigen finan- ziellen Einsparungen eine Rolle: „Wenn ich heute in CO 2 -neutrale Innovationen investiere, kann ich meinen Emissionsausstoß massiv senken“, sagt Kopp. Das lohne sich schon angesichts der angestrebten Erhöhung der CO 2 -Steuer von derzeit 25 auf 130 Euro pro Tonne. Allein für ein Diesel fahrzeug mache dies ungefähr 500 Euro pro Jahr aus. Nicht in den Klimaschutz zu investieren, wird damit langfristig viel teurer – und die Investitionen von heute können eine erhebliche Kostensicherheit der Zukunft bedeuten. Auch der angehende UmweltPartner Jochen Siemers, Inhaber des Korkfachhandels Cornelius Schmidt e.K., beschäftigt sich mit dem Umweltfuß- abdruck seines Geschäftes. „Wäre es nicht ein groß- artiges Gefühl, auf seinen Unternehmenserfolg stolz sein zu können, in dem Bewusstsein, ihn nicht auf Kosten der Umwelt und zukünftiger Genera tionen erreicht zu haben?“, beschreibt der Unter- nehmer seine Vision. In der kostenlosen Beratung mit dem Handelskammer-Expertenteam will er sich deshalb informieren, welches Einsparpoten- zial in seiner Firma besteht. „Neben dem laufenden Tagesgeschäft ist es schwer, einen Überblick über Innovationen im Energie- und Umweltbereich zu behalten“, sagt Siemers. Von der Beratung ver- spricht er sich spannende Impulse – und plant, sich mit anderen Geschäftsinhabern in seiner Nachbar- schaft regelmäßig zum Thema der nachhaltigen Innovation auszutauschen. Strom sparen mit „grünem“ Geld Welche konkreten finanziellen Vorteile Energie- und Umweltmaßnahmen bieten, zeigen zum Beispiel die Teilnehmer des aktuellen ÖKOPROFIT-Jahrgangs in Hamburg. Mit Investitionen von 150000 Euro erhofft sich etwa der Heimtiermarkt DAS FUTTERHAUS eine Ersparnis von 51750 Euro pro Jahr. So soll eine Online-Schulung zu umweltgerechtem Verhalten den Stromverbrauch um 100000 Kilowattstunden jährlich verringern; die Instandsetzung der Heizung, ein filialübergreifendes Energiemonitoring, die Um- rüstung auf LED-Beleuchtung und der Austausch der
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