Februar/März 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 28 PERSÖNLICH JETTA FROST Wie macht man aus innovativen Ideen markt­ fähige Produkte oder Dienstleistungen? Jetta Frost: Indem man sich zunächst mal bewusst wird, dass innovative Durchbrüche in der Regel nicht auf Geistesblitzen basieren, sondern Ergebnis der Re- kombination verschiedener Ideensplitter, Ressour- cen, Expertisen hin zu einer Neuerung sind, die im ErgebnisMehrwert imSinne vonmehrWert schafft. Das Rad wird nicht mehr erfunden? Doch. Wenn Ziele und Zwecke neu verknüpft wer- den. Entscheidend ist das erfolgreiche Absolvieren von Akzeptanzhürden. Innovative marktfähige Pro- dukte oder Dienstleistungen sind so gesehen durch Wettbewerb gefilterte Kreativität. Bis zur Marktreife braucht es jedoch langen Atem und das, was in der Innovationsforschung absorptive Kapazität heißt: die Fähigkeit einer Organisation, denWert externen Wissens undneuer Ideen zu erkennenund zu identi- fizieren. Machen wir uns nichts vor: Solange Firmen Geld verdienen mit der Verbesserung dessen, was gut läuft, wollen viele keine Veränderungen. Findet sich dieser Unwille nur in der Wirtschaft oder auch in der Wissenschaft? Wie können Firmen Innovationen fördern, und wie kann die Wissenschaft sie dabei unterstützen? Die HW unterhielt sich darüber mit der Betriebswissen- schaftlerin Jetta Frost, Professorin für Organisation und Unternehmensführung der Universität Hamburg.

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