DEZEMBER 2025/JANUAR 2026
Klimaneutral erfolgreich Die Industrie kämpft nach wie vor mit hohen Energiekosten. Die Strategie „Hamburg Net Zero“ verbindet Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Am 29. Januar findet in der Han- delskammer erneut die B2B- Messe „Green Connect Ham- burg“ statt (siehe auch Seite 11). Rund 50 Unter- nehmen des Hamburger Mit- telstandes infor- mieren über ihre Lösungsansätze zur Klimaneutrali- tät. Bei Eins-zu- eins-Meetings liegt der Fokus darauf, Fachkräfte kennenzulernen und zu akquirie- ren. Infos: www. green-connect. hamburg . Bei der Nortec wiederum trifft sich vom 3. bis zum 5. Februar in der Messe Hamburg die pro- duz ierende Indus - tri e ( www.nortec - hamburg.de ) . Mit der klima neutralen Industrie wärme, die bei der Kupferproduktion entsteht und die Aurubis seit Anfang 2025 durch Fernwärmeleitungen schickt, können bis zu 20 000 Hamburger Haushalte ihre Wohnungen heizen. industrieller Prozesse, durch den Einsatz von Was serstoff in der Produktion oder durch Maßnahmen, umKohlenstoff zu binden. Investitionen indenKlimaschutz sindnotwendig, damit Geschäftsmodelle langfristig tragfähig sind: Das ist eine der Kernaussagen des Standpunktepapie res „Hamburg Net Zero – Auf demWeg zur klimaneu tralen Wirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit stärken“. Auf Grundlage von Ergebnissen der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD) hat die Handelskammer untersucht, inwie fern die Hamburger Wirtschaft idealerweise bis 2040 Klimaneutralität erreichen und zugleich ihre Effi- zienz steigern kann. Zum Auftakt der Kampagne im vergangenen März stellten Unternehmenwie Airbus, OTTOGroup und HHLA ihre entsprechenden Maßnahmen vor. Prof. Norbert Aust betont, dass die Strategie „Ham burg Net Zero“ im Hinblick auf den „Hamburger Zu kunftsentscheid“, über den erst kürzlich abgestimmt wurde, aktueller sei denn je. „Wir werden im nun fol genden Umsetzungsprozess das Gesamtinteresse unserer mehr als 180 000 Mitgliedsunternehmen kritisch-konstruktiv einbringen“, so der Handels kammer-Präses. „Unverzichtbar ist und bleibt eine A nfang 2025 feierte der Hamburger Kupfer hersteller Aurubis symbolisch den Start sei ner klimaneutralen Industriewärmeliefe rung. Künftig können bis zu 20 000 hiesigeHaushalte mit der Prozesswärme heizen, die während der Pro duktion entsteht. So werden bis zu 100 000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart. DasWerk auf der Veddel stellt Kupfer mit einemCO2-Fußabdruck her, der we niger als 50 Prozent des weltweiten Durchschnitts beträgt. Ein Beispiel, das zeigt: Hamburger Indus trieunternehmen haben bereits eine wegweisende Vorbildfunktion, um klimaneutrales Wirtschaften voranzubringen. Dr. Toralf Haag, CEO der Aurubis AG, verweist al lerdings darauf, dass die Bedingungen stimmen müs sen. „Damit es mehr zukunftsweisende Projekte die ser Art gibt, muss grüne Industriewärme künftig mehr regulatorische Anerkennung erfahren und im Emissionshandel voll angerechnet werden“, konsta tiert er. „Und es muss ein funktionierender Markt für grüneHerkunftsnachweise geschaffenwerden.“ Knapp 30 Prozent der CO2-Emissionen in Ham burg entfallen auf die Industrie. Der Hebel, um einen echtenWandel hin zumehr Nachhaltigkeit zu bewir ken, ist also groß. Sei es durch die Elektrifizierung HAMBURGER-WIRTSCHAFT.DE 30 FOTOS: AURUBIS AG Dr. Toralf Haag ist CEO der Aurubis AG, die stark auf Klimaneutralität setzt. BIRGIT REUTHER klimaneutrale, grundlastfähige Energieversorgung zuwettbewerbsfähigen Preisen.“ Hohe Energiekosten und anhaltende Wachs- tumsschwäche belasteten die Industrie auch im Jahr 2025. Der „Masterplan Industrie“ soll dabei helfen, Hamburg als größten In- dustriestandort Deutschlands zu stär- ken. Für ein Spitzengespräch mit Bür- germeister Dr. Peter Tschentscher for- mulierte die Handelskammer gemein- sam mit dem Industrie Verband Ham- burg (IVH) konkrete Forderungen. Dazu zählen auch der Abbau von Regularien und Bürokratie sowie eine leistungsfähigere Verkehrsinfrastruk- tur. Entscheidend, so das Papier, sei zu- dem ein stärkerer Auftritt Hamburgs als Industriestadt – mit Hinweisen auf persönliche Entwicklungschancen, um Fachkräfte an- zuziehen. Um die Stakeholder in der Metropolregion noch stärker zu bündeln, veranstaltete die Handelskam- mer mit dem IVH im Oktober erstmals den „Tag der Hamburger Industrie“. In zwei Podiumsdiskussionen wurdenHandlungsbedarfe und Lösungsansätze erör- tert. Auf den Panels vertreten waren unter anderem die Unternehmen TRIMET Aluminium SE und die traceless materials GmbH. „Das war ein gelungener Auftakt zu einem Austausch, der 2026 fortgesetzt und intensiviert wird“, er- klärt Rudolf Neumüller aus der Han- delskammer-Abteilung „Klimawende, Energie und Industrie“. Für Akzeptanz und auch Nach- wuchsakquise ist es von besonderer Bedeutung, dass sich die Hamburger Industrie offen und transparent zeigt. Die „Lange Nacht der Industrie“ (LNDI) beispielsweise gewährte nicht nur Ein- blicke in die Arbeit von Unternehmen, sondern förderte auch den Dialog mit der Bevölkerung, vor allem mit jungen Menschen. Die Veranstaltung feierte 2008 in Ham- burg Premiere und ist seither zum Exportschlager innerhalb Deutschlands avanciert. 2026 wird die LNDI am26. Juni stattfinden. RÜCKSCHAU / AUSBLICK INDUSTRIE kommen wir niemals außer Seit 50 Jahren schutz. Atem JETZT MEHR ERFAHREN! www.igefa.de/50-jahre-igefa
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